Berlin

30 Jahre Hauptstadtbeschluss

Regierungssitz wechselte von Bonn nach Berlin

Nach einer spektakulären und hart umkämpften Abstimmung beschließt der Deutsche Bundestag am 20. Juni 1991 den Umzug von Parlament und Regierung vom Rhein an die Spree – mit knapper Mehrheit. Von den anwesenden 660 Abgeordneten votieren 320 für Bonn und 338 für Berlin (1 Enthaltung, 1 ungültige Stimme). Diese Abstimmung geht alsHauptstadtbeschlussin die Geschichte ein.

Bei der Abstimmung zeigte sich, dass die regionale Herkunft der Abgeordneten von großer Bedeutung war. Abgeordnete aus Nord- und Ostdeutschland stimmten überwiegend für Berlin, solche aus Süd- und Westdeutschland überwiegend für Bonn.Von den direkt gewählten Abgeordneten der 328 Wahlkreise stimmten 169 für Bonn und 153 für Berlin. Von den über die Landeslisten gewählten Abgeordneten waren 185 für Berlin und 151 für Bonn.

Hauptstadtbeschlussvor 30 Jahren war zukunftsweisend für Berlin

"Unsere Stadt hat sich in der neu übernommenen Rolle als Hauptstadt bewährt. Berlin steht heute für ein weltoffenes, tolerantes und internationale Verantwortung tragendes Deutschland", teilte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) heute mit. "Für uns in unserem Berlin war es eine Entscheidung, die wesentlich die Zukunft und das Gesicht unserer Stadt geprägt hat."

Für die Berliner sei die Sitzung des Bundestags am 20. Juni 1991 mit der Entscheidung zugunsten Berlins als Regierungs- und Parlamentssitz "eine der Sternstunden" in den Zeiten des Mauerfalls und der Vereinigung gewesen, betonte Müller.

Memlebens Hauptstadt-Bewerbung

Das kleine Dorf Memleben im Burgenlandkreis nahe Nebra hatte sich übrigens auch als Bundeshauptstadt beworben. Und es bekam bei der Abstimmung sogar eine Stimme! Die ganze Story hier!

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