Gaby Böhnisch

Engagiert sich im Kinderhospiz "Bärenherz" Leipzig

Kommt ein Kind schwer krank zur Welt, ist nichts mehr wie zuvor. Lebensplanungen werden auf Eis gelegt, Zukunftsträume zerplatzen. Familien müssen sich völlig neu aufstellen.

Die gesamte Familie hat eine Last zu tragen, die physische, psychische, emotionale und finanzielle Grenzen überschreitet. Hier hilft seit 2002 das Kinderhospiz Bärenherz.

Die Mitarbeiter des Kinderhospizes betreuen schwer erkrankte Kinder während der gesamten Zeit der Erkrankung bis zum Tod.

Familien bekommen professionelle Hilfe und Zeit, auch mal auszuruhen und neue Kraft zu sammeln. Vor allem dann, wenn das Kind stirbt.

Ausgebildete Mitarbeiter sind für das erkrankte Kind, die Eltern und auch für die (gesunden) Geschwister da.

Fest angestellte Fachkräfte und ehrenamtliche Helfer.

Gaby Böhnisch arbeitet seit 2013 für das Kinderhospiz.

Sie betreut zwei Familien, die jeweils ein unheilbar krankes Kind haben, zu Hause. „Ich bin so erzogen, anderen zu helfen“, erzählt sie. „Und ich habe eine gesunde Familie, wofür ich sehr dankbar bin. Mit meiner ehramtlichen Arbeit für Bärenherz möchte ich etwas zurückgeben.“

Gaby Bönisch besucht ihre „Schützlinge“ wann immer es nötig ist. Sie kommt, wenn Eltern und Geschwister eine Auszeit brauchen, mal wie „ganz normale“ Familien einen Ausflug machen oder Eltern ein wenig Zweisamkeit genießen wollen.

Sie kümmert sich sowohl um das kranke als auch um das gesunde Kind. Klingt fast wie ein normaler „Babysitterjob“ – ist es irgendwie auch. Fast.

Denn die erkrankten Kinder brauchen natürlich besondere Fürsorge, können teilweise nicht mehr alleine essen, brauchen Spezialnahrung, sitzen im Rollstuhl.

Für die Eltern ist sie nicht nur zuverlässiger Alltagshelfer. Sie ist auch Gesprächspartnerin und Seelentröster.

DerVerein Kinderhospiz Bärenherz bereitet seine Helfer auf ihre Aufgaben gründlich vor. Jede/r, die/der eine betroffene Familie betreuen möchte, muss einen 10 Stunden umfassenden Kurs durchlaufen, in dem er auch auf schwierige Situationen gutvorbereitetwird. Und auch„zwischendurch“gibt es Angebote, sogenannte Supervisionen, die bei Fragen und Unsicherheiten helfen.

Ist das Ehrenamt in einem Kinderhospiz traurig?

Nein. Wer Gaby Böhnisch kennenlernt merkt, dass sie ein sehr fröhlicher und optimistischer Mensch ist. Und überhaupt: Gelacht wird hier sehr viel.„Über den Tod oder das Sterben wollen wir hier gar nicht so viel reden“, sagt sie. Das Ehrenamt gebe ihr viel. Vor allem mehr Gelassenheit.

„Es erdet total. Wenn sich andere über bestimmte Dinge aufregen, denke ich mir: boah, habt Ihr keine anderen Themen??"

Infos zum Ehrenamt im Kinderhospiz:https://www.baerenherz.de/de/ehrenamt/

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