Wirtschaftshilfen für Unternehmen

Steuerberater erklärt Verzögerungen

Es geht schleppend voran mit den Wirtschaftshilfen für Unternehmen, die im nun verlängerten Lockdown weiterhin nicht öffnen bzw. arbeiten dürfen. In mehreren Folgen unseres Branchenchecks war etwa von Kosmetikern und Fitnesstudio-Betreibern zu hören, dass sie noch auf ihre November-, Dezember- und Überbrückungshilfen warten.

„Wir leben vom Ersparten“ oder „Das macht alles unser Steuerberater“ war so ähnlich in mehreren der Telefoninterviewszu hören. Während 2020 die Soforthilfen wirklich sofort ankamen sieht das diesmal anders aus. U.a. wegen Missbrauchs von Steuergeldern in anderen Bundesländern änderte die Politik die Hilfen erklärt Hilmar Speck, Steuerberater in Halle und Vorstandsmitglied der Landes- Steuerberaterkammer "Die Soforthilfen wurden nicht fortgesetzt und der Gesetzgeber hat stattdessen prüfende Dritte wie Steuerberater, Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer als Prüfinstanz und als Gütesiegeleingesetzt. Damit wurde erfolgreich erreicht, dass wirklich nur betroffene Unternehmen die Hilfen bekommen, was aberauch eine umfangreiche Prüfung des Antrags durch diese prüfenden Dritten erfordert."

Zudem werden diesmal Abschlagszahlungen fällig. Dabei wünscht sich Speck:"Dass die erste Abschlagszahlung nicht nur 50% der beantragten Förderssumme beträgt, sondern wesentlich höher ausfällt. Weil die Unternehmen in Sachsen-Anhalt brauchen das Geld jetzt, immerhin wurde der Antrag ja von Steuerberatern erstellt, die dafür gerade stehen müssen."

Das Prüfen und Bearbeiten der Anträge bedeutet für die Steuerberat oftmals Überstunden "Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Steuerberater diese Beantragung zusätzlich neben ihrer eigentlichen Tätigkeit und im Regelfall weit über den eigentlichen Arbeitszeiten hinaus vornehmen. Und dies obwohl unter anderem mit den Kurzarbeitergeldanträgen und anderen Pandemiebedingten Mehrbelastungen eine erhebliche Arbeitsbelastung erreicht ist."

Für die gestartete Überbrückungshilfe 3 stehen die Steuerberater für die Unternehmen in Sachsen-Anhalt wieder in den Startlöchern, so Speck.

00:0000:00
Seite teilen