Der Reit- und Fahrverein Westerhausen

In unserer Woche des Ehrenamtes geht es heute um den Reit- und Fahrverein Westerhausen im Harz, der mittlerweile 100 Mitglieder zählt und auch Kindern das Reiten beibringt, die aus sozial schwächeren Familien stammen.

radio SAW-Reporter Michel Holzberger hat den Verein besucht:

Vorsichtig schiebe ich die massive Holztür zum Stall auf, 22 Pferdeboxen zähle ich und mittendrin ist Linda Lerche, die Vereinsvorsitzende schaut gerade nach, ob die Tiere genug Futter haben: „Ich gehöre seit meinem 9. Lebensjahr dem Verein an und als keiner mehr den Verein führen wollte, habe ich mich dazu entschlossen, denn es wäre schade, wenn sich der Verein aufgelöst hätte.“

2013 übernimmt Linda Lerche und hält den Reitverein seitdem auf Kurs und sie ist dankbar, dass die Mitglieder immer mit anpacken, um die weitläufige Anlage zu pflegen: „Wir haben so viele Grünflächen, das schaffen wir mit einem Rasenmäher nicht, zum Glück haben wir Mitglieder, die schwere Technik bereitstellen und dann binden wir uns die Wochenenden ans Bein und machen alles wieder schön.“

Denn die ehrenamtlichen Übungsleiter sollen sich mit den Kindern ja auch wohlfühlen. Trainiert wird 2 bis 3 Mal die Woche und das Besondere: niemand muss ein eigenes Pferd kaufen, es gibt Vereins-Tiere und somit können auch Kinder aus ärmeren Familien das Reiten lernen: „Gleich zu Beginn erklären wir den Kindern: Pferde müssen respektiert werden, dann respektieren sie auch dich. Und dann erklären wir auch: ein Pferd ist kein Gegenstand, es muss stets gefüttert und gepflegt werden und die Kinder die einmal hierherkommen, machen das seitdem mit Herz und Seele.“

Und Linda Lerche schaut auch optimistisch nach vorn - trotz Corona - denn die mit Eigenmitteln finanzierte Reithalle ist jetzt abbezahlt und demnächst will der Verein die von Wildschweinen zerstörte Geländestrecke wieder herrichten.

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