Boxen ist weiterhin kein Teil des olympische Programms der Sommerspiele 2028 in Los Angeles.
Die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) entschied am Freitag in Mumbai, den skandalgeplagtenSportvorerst nicht für die Spiele in fünf Jahren zu berücksichtigen. Hintergrund ist der anhaltende Streit mit der vom IOC wegen Korruption und Wettbewerbsverzerrung ausgeschlossenen International Boxing Association (Iba). Boxen istderzeit ohne olympischen Verband.
Endgültig ist der Ausschluss aber nicht. «Ich werde nicht müde zu sagen, dass wir Boxen im olympischen Programm haben wollen», sagte IOC-Präsident Thomas Bach am Freitag nach der Sitzung der Exekutive. Das IOC habe kein Problem mit den Boxern, sondern nur mit der Iba.
Allerdings steht schon ein Konkurrenzverband namens World Boxing bereit. Im Falle einer Anerkennung durch das IOC könnte dieser Verband als Ausrichter des olympischen Turniers in Los Angeles auftreten. Die Qualifikation für Paris 2024 und die olympischen Kämpfe liegen in den Händen einer vom IOC eingesetzten Taskforce - wie schon zuletzt bei Olympia in Tokio.
Der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) reagierte gelassen auf die Entscheidung. «Ich bin weiter optimistisch, dass Boxen 2028 auch wegen der bis in die Antike zurückreichenden Geschichte olympisch sein wird», sagte Präsident Jens Hadler auf dpa-Anfrage. «Die Entscheidung war zu erwarten, weil der alte Weltverband abgesetzt ist und der neue Verband World Boxing sich erst finden muss», fügte er hinzu. Ende November soll die Satzung von World Boxing in Frankfurt/Main verabschiedet werden.