Mit mehreren Aktionen und Veranstaltungen hat in Magdeburg ein Bündnis von mehr als 50 Vereinen für Weltoffenheit und Toleranz demonstriert. Zahlreiche Menschen waren zum Auftakt am Samstag, den 19. Januar 2019 in die Innenstadt gekommen, es gab mehrere Infostände. Beispielsweise warnte vor dem Hauptbahnhof eine Kunstaktion mit dem Titel «Die Wölfe sind zurück» vor Hass und Gewalt. Wenige Meter davon standen kurzzeitig Teilnehmer der rechten Demo. Diese versammelte sich dann auf der Seite des Zentralen Omnibusbahnhofs. Die rund 150 Teilnehmer zogen zum Westfriedhof. Zwischendurch gab es Sitzblockaden, an denen die Polizei die Demo vorbeiführt. Von einigen Personen wurden die Personalien aufgenommen sagte ein Polizeisprecher.
Eine Gegenkundgebung aus dem linken Lager zog mit Mitgliedern des Deutschen Gewerkschaftsbunds den Breiten Weg entlang, über den Hasselbachplatz Richtung Südring und dann nach Buckau. Die Polizei schätzt hier etwa 330 Teilnehmer.
Im Stadtteil Stadtfeld legten Unbekannte am Vormittag Autoreifen auf die Straße und zündeten sie an. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Weitere Vorkommnisse gab es nach Angaben der Polizei zunächst nicht. Sie war mit mehreren Hundertschaften im Einsatz, Unterstützung kam nach Angaben eines Sprechers aus Brandenburg, Niedersachsen und Thüringen.
Anlass für die Veranstaltungen ist der Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg am 16. Januar 1945. Nachdem es in den vergangenen zwei Jahren keinen Aufmarsch von Rechtsextremen gab, hat die Szene 2019 wieder zu einem «Trauermarsch» aufgerufen. Nach Angaben der Polizei versammelten sich in der Nähe des Hauptbahnhofs zunächst rund 80 Teilnehmer.