Sternenhimmel

Gute Bedingungen für nächtliches Sternschnuppen-Schauen

Perseiden sorgen für dutzende Sternschnuppen

Die kommenden Nächte bieten reichlich Gelegenheit, sich etwas zu wünschen:

HunderteSternschnuppenflitzen über den Himmel, an vielen Orten im Osten Deutschlands dürften sie gut zu sehen sein. Das geht aus einer Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Dienstag hervor. Vor allem in der Nacht zum Freitag sollen zahlreicheSternschnuppen- sogenannte Perseiden -den Himmel verschönern. Dabei versperren laut einem DWD-Sprecher nur teilweise Wolken die Sicht. Das gelte nicht nur für Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, sondern auch für Berlin und Brandenburg.

So soll es in der Nacht zum Donnerstag kaum Wolken geben, bei Temperaturen von mindestens rund 12 Grad. In der Nacht zum Freitag soll es noch milder werden mit15 bis 19 Grad. EinigeWolkenfelder zögen von West nach Ost, doch die Bedingungen seien trotzdem insgesamt günstig, sagte der Sprecher.

Jedes Jahr in der ersten Augusthälfte sorgt der Meteorstrom der Perseiden für ein Spektakel am Nachthimmel. Die Perseiden heißen so, weil sie scheinbar dem SternbildPerseus entspringen.

In Wirklichkeit handelt es sich um kleine, bloß etwastecknadelkopfgroße Staubteilchen, die aus dem Schweif eines Kometennamens 109P/Swift-Tuttlestammen, wie Ulf Peschel erklärt, Leiter der Volkssternwarte "Adolph Diesterweg"im sächsischenRadebeul (Landkreis Meißen). Wenn die Erde die Flugbahn des Kometenschweifes kreuze, könnten diese Teilchen in die Atmosphäre eindringen. Die Luft um die Teile beginne zu glühen - und das nehme man dann alsSternschnuppe wahr. Es sei durchaus möglich, bis zu 100Sternschnuppenpro Stunde zu zählen, so Peschel.

Der Komet 109P/Swift-Tuttlewurde nach Angaben der Vereinigung derSternfreunde in Deutschland am 19. Juli 1862 unabhängig voneinander von Lewis Swift und Horace Tuttle entdeckt und braucht für einen Umlauf um die Sonne rund 133 Jahre. Das nächste Mal dürfte er von der Erde aus im Jahr 2126 sichtbar werden.

Wer die Perseiden beobachten möchte, sollte einen möglichst dunklen Ort mit wenig Lichtverschmutzung suchen. Das bedeutet: raus aus der Stadt - oder zumindest in einen Park. Berlinerinnen und Berliner könnten es etwa im Mauerpark oder im Park am Gleisdreieck versuchen, sagtTim Florian Horn, Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin. Er empfiehlt auchden Sternenpark Westhavelland in Brandenburg.

Die Augen sollten sich zunächst an die Dunkelheit gewöhnen. "Also nicht ständig aufs Handy schauen", sagt Horn. Es brauche Geduld.Gut sei ein erhöhter Standort mit wenig Bäumen in der Nähe: "Je mehr Himmel man sieht, desto größer die Wahrscheinlichkeit,Sternschnuppenzu sehen."

Mit einem Fernglas könne man sogar die größten Monde des Jupiter oder die Ringe des Saturn erkennen, sagt der Experte. Ab 22 Uhr abends bis 4 Uhr morgens seien die meistenSternschnuppenzu erwarten. Die Perseiden seien von Mitte Juli bis zum 24. August am Himmel, doch der Höhepunkt sei in den kommenden Nächten zu Donnerstag und Freitag.

Allerdings soll es auch am Wochenende noch Perseiden geben, so Horn.Wer in der Hauptstadt wohnt, kann sich für die "Lange Nacht der Astronomie" am Samstagabendauf dem Gelände der Archenhold-Sternwarteim Treptower Park anmelden. Teleskope stehen bereit und Expertinnen und Experten geben Tipps zur Beobachtung.

Neben dem Wetter gibt es einen weiteren Faktor, der dieses Jahr fürbesonders gute Voraussetzungen sorgen könnte: der Mond. Denn der gehe derzeit bereits früh unter, erklärte Peschel von der Sternwarte in Radebeul. Und ohne einen hell strahlenden Mond am Himmel sinddieSternschnuppennoch besser zu sehen.

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