Das Hemd gibt im gesamten Outfit des Mannes den Ton an. Es ist das wichtige Herzstück, wichtiger noch als der Anzug. Der Mann von heute hat eine breite Auswahl an Hemden in seinem Kleiderschrank – durchschnittlich 21,5 Stück. Bei öffentlichen Auftritten im Büro und zu anderen Anlässen spielt die Wahl des Hemdes eine wichtige Rolle. Das richtige Hemd wertet das Outfit stilsicher auf. Die falsche Wahl wirkt sich negativ auf den ersten Eindruck aus. Mit unserem Hemden-Knigge liegen Männer bei der Outfitwahl künftig nicht mehr falsch.
Die klassischen Hemden für den geschäftlichen Alltag bestehen üblicherweise aus Baumwolle. Das Material ist pflegeleicht, robust und widerstandsfähig. Es muss kein reines Baumwollhemd sein, der Anteil sollte aber mindestens 80 Prozent betragen. Ein Hemd, das der Mann im Büro anzieht, besteht nicht aus Kunstfasern oder teuren und empfindlichen Stoffen wie Seide. Neben der Stoff-Qualität gilt es auf Knöpfe, Nähte und Rückpässe zu achten. Hochwertige Hemden haben keine günstigen Plastikknöpfe, sie besitzen edle und widerstandsfähige Perlmutt-Knöpfe. Bei den Nähten gilt: Mehr Stiche sprechen für ein Hemd, das lange haltbar ist. Konfektionshemden haben grundsätzlich einen besonderen, auffälligen Schnitt und sind nicht glatt konzipiert.
Die geschulten Business-Gentlemen wissen, wie man(n) Hemden trägt. Auf keinen Fall mit einer Brusttasche – Hemden, die eine Brusttasche haben, sind eher für die Freizeit geeignet und wirken günstig. Die vorhandene Tasche ist praktisch, doch vermittelt sie dem Gegenüber keinen seriösen Eindruck. Was das Shirt unter dem Hemd betrifft, gehen die Meinungen auseinander. Viele Männer tragen kein Shirt unter dem Hemd. Erfahrene Gentlemen wissen aber um die Vorteile, die ein Shirt unter dem Hemd mit sich bringt. Im Winter spendet ein kurzes Shirt zusätzliche Wärme, wenn es draußen kalt ist. Im Sommer gibt es verschiedene Möglichkeiten einen kühlen Kopf zu bewahren, ein Shirt nimmt unter dem Hemd beispielsweise den Schweiß auf. Die unschönen Flecken sind dann nicht auf dem stilvollen Hemd erkennbar. Der Kragen des Shirts ist idealerweise unsichtbar, wenn Mann das Hemd aufknöpft. Ein Shirt mit V-Ausschnitt ist aufgrund seiner Beschaffenheit besser geeignet als ein T-Shirt, das einen runden Ausschnitt hat.
Weiß ist die erste Farbwahl, wenn es um Hemden und Anzüge geht. Weiß bildet einen stilvollen Kontrast zu einem dunkelfarbigen Anzug, wirkt unauffällig und stilsicher zugleich. Weniger formelle Farben, die je nach Anlass gewählt werden können, sind Hellrosa oder Blau. Doch nicht nur einfarbige Hemden halten im beruflichen Alltag der Männer Einzug. Besonders in der Kreativ-Branche, in der viele das Hobby zum Beruf machen, sind bunte Hemden mit Karomustern oder Streifen eine akzeptable Alternative. Im Zweifelsfall darf sich Mann an dem Anlass orientieren. Je formeller dieser ausfällt, umso schlichter ist der Farbton des Hemds. Männer, die das Hemd mit einem Sakko oder einem Anzug kombinieren, wählen zu gemusterten Anzügen bitte einfarbige Hemden.
Der Kragen spielt bei der Wahl eines Hemdes eine nicht unerhebliche Rolle. Es gibt verschiedene Kragen-Typen, die mehr oder weniger unterschiedliche Wirkungsweisen erzielen.
Achtung: Kurzärmlige Hemden sind – egal, ob Sommer oder Winter – ein absolutes No-Go. Selbst in der Medienbranche, wo es vom Dresscode lockerer zugeht als beispielsweise im Bankwesen, gibt es stilistische Regeln, über die sich kein Mann hinwegsetzen sollte. Für Männer gilt: Langärmlige Hemden sind auch bei warmen Temperaturen Pflicht. Was möglich ist: Die Ärmel ein Stück weit hochzukrempeln, wenn es die berufliche Situation erlaubt. Eine Krawatte ist zusammen mit dem Kurzarmhemd für viele ein Fauxpas. Mann trägt sie nur zusammen mit langärmligen Hemden. Die einzige Ausnahme bilden die sogenannten „Casual Fridays“. Wenn das Motto so heißt, darf der berufstätige Mann ein Poloshirt oder ein kurzes Hemd ohne Krawatte tragen.
Weitere wichtige Knigge-Fragen für Hemd-Träger