Das kreative Hobby zum (Neben-)beruf machen

Sich kreativ zu betätigen ist für viele Menschen ein wichtiger Teil des Lebens. Malen, Schreiben, Werkeln, Stricken, es gibt unzählige Arten, etwas zu erschaffen. Wenn man dann merkt, dass das kreative Tun mehr Spaß macht als der Brotjob, kommt häufig der Wunsch auf, mit den eigenen Kreationen etwas Geld zu verdienen. Aufgrund der technischen Möglichkeiten ist das heute ganz einfach – wir sagen, wie es geht.

Töpfern, Malen, Nähen – wenn die eigenen Werke an Qualität zunehmen und im Bekanntenkreis alle Interessierten beschenkt sind, kommt der Wunsch auf, doch etwas Geld aus den eigenen Fertigkeiten zu schlagen. Wir zeigen die besten Möglichkeiten.

Nadine hat sich auf die Anfertigung von Gipsabdrücken spezialisiert. Ihre Hauptzielgruppe sind Schwangere, die sich eine bleibende Erinnerung an ihre Schwangerschaft wünschen.

Nadine formt die Bäuche ihrer Kunden professionell ab, bemalt und verziert sie nach Wunsch, sodass kleine Kunstwerke entstehen. Sie sucht Kundinnen aus der näheren Umgebung, damit sie diese mit dem Auto erreichen kann. Sie inseriert in der örtlichen Zeitung und lässt einen kleinen Artikel über ihre Bauchabdrücke schreiben.

Zugleich präsentiert sie sich auf Messen und Märkten in ihrer Nähe, um potenzielle Kundinnen auf sich aufmerksam zu machen. Sie hat sich schöne Flyer drucken lassen, die sie verteilt. So wird sie immer bekannter.

Es gibt Menschen, denen liegt das Schreiben einfach im Blut. Oft haben sie schon als Kind sehr gern gelesen und begeistern andere mit ihren Geschichten oder Gedichten.

Hat eine solche Person erst einmal lange genug im eigenen Kämmerchen geschrieben, taucht der Wunsch nach Öffentlichkeit auf. Der erste Gedanke dreht sich um einen Verlag, der das eigene Buch herausbringen kann. Man kennt jedoch das Problem – selbst Harry Potter wurde von etlichen Verlagen abgelehnt, bis es endlich zu dem Bestseller werden konnte, den wir alle kennen. Was sind die Alternativen?

Auf jeden Fall sollte man die Finger von „Verlagen“ lassen, bei denen man Geld dafür bezahlen muss, das eigene Buch verlegen zu lassen. Besser investiert ist das Geld, wenn man eigene Bücher drucken lässt und sich dann um die Vermarktung kümmert.

Mit etwas Mundpropaganda, einer kleinen Homepage und ab und an einer Lesung in den örtlichen Buchhandlungen lässt sich die eigene Geschichte unter die Leute bringen.

Für jegliche Bastelei, Näherei und Malerei sind die seit einigen Jahren etablierten Online Kreativmärkte wie dawanda perfekt geeignet. Hier kann sich jeder anmelden, einen Shop im Shop erstellen und seine Werke an Interessierte verkaufen.

Dafür werden bis zu vier möglichst attraktive Bilder von jedem Produkt hochgeladen und ein animierender Verkaufstext erstellt. Wechselt das Teil den Besitzer, wird eine Verkaufsprovision von knapp 10% fällig, mit der dawanda seine Plattform finanziert. Mit Etsy gibt es eine ähnliche Verkaufsplattform für den englischsprachigen Raum.

Der Vorteil beim Verkauf auf einem solchen Marktplatz liegt darin, dass man von den Besucherströmen profitieren kann, die dort täglich generiert werden. Natürlich kann man sich auch eine eigene Homepage mit Shop erstellen, muss sich jedoch alleine um das Marketing kümmern.

Ob es darum geht, das eigene Produkt bekannter zu machen oder Leser für das eigene Buch zu finden, der Schlüssel zum Erfolg ist das Marketing. Man kann nur dann verkaufen, wenn man auch gesehen wird!

Um bekannt zu werden, bietet das Netz vielfältige Möglichkeiten. Besonders die sozialen Netzwerke bieten sich an, um auf die Suche nach der eigenen Zielgruppe zu gehen.

Ob überzeugende Bilder auf einer Fotoplattform wie Instagram, eine Lesung aus dem eigenen, gedruckten Buch bei Youtube oder eine Facebookfanseite oder -gruppe, wer regelmäßig postet, wird entdeckt.

Wer eine Tätigkeit ausführt, um damit Gewinn zu erzielen, muss ein Gewerbe anmelden. Das geht innerhalb von wenigen Minuten beim örtlichen Gewerbeamt und kostet je nach Gemeinde einen geringen, zweistelligen Betrag. Von der Mitgliedschaft in Kammern oder anderen Organisationen kann man sich bei einem geringen Einkommen befreien lassen. Ansonsten hat gerade die IHK für Gründe viele nützliche Tipps und Ratschläge, mit denen die eigene Gründung besser gelingt.

Wer Bücher schreibt und diese verkauft, ist Autor und damit freiberuflich tätig. Hier genügt die Meldung an das zuständige Finanzamt. Freiberufler sind von der Gewerbesteuer befreit.

Apropos Finanzamt: Natürlich müssen alle Einkünfte versteuert werden. Dafür legt man einfach eine EÜR an, die man als Anlage G an das Finanzamt meldet. In den ersten zwei bis drei Jahren sind Verluste völlig normal – sie schmälern die eigene Steuerlast. Nur wer dauerhaft Minus macht, dessen Gewerbe wird als Liebhaberei eingestuft, was bedeutet, dass Verluste nicht mehr geltend gemacht werden können.

In jedem Fall müssen Urheberrechte und gesetzliche Vorgaben beachtet werden. So darf man nicht einfach den Titel eines bereits veröffentlichten Buches für sein eigenes Werk verwenden. Wer Spielzeug herstellt, muss dieses auf Stabilität und Brennbarkeit prüfen. An genähte Dinge muss ein Waschzettel, der die genaue Zusammensetzung der Stoffe enthält.

Seite teilen