Corona-Branchencheck: Musikschulen

Wie Musiklehrer im Lockdown unterrichten

Töne und Klänge von verschiedenen Musikinstrumenten vermischen sich für gewöhnlich auf den Korridoren der Musikschulen. Aber der Unterricht in den Klassenzimmern ist derzeit nicht erlaubt, die Musikschüler im SAW-Land dürfennicht in die Schulen. Alternativ bieten Musiklehrer den Einzelunterricht digital an, sagt Christian Reineke vom Landesverband der Musikschulen Sachsen-Anhalt e.V.:"„Das ist natürlich für unsere Lehrkräfte ein großer Vorteil. Die Lehrkräfte sind ja oftmals Künstlerinnen und Künstler, die in anderen Bereichen tätig sind, die jetzt komplett geschlossen sind. Deshalb ist die Musikschule sozusagen ein sicherer Anker, gerade in Zeiten einer Coronapandemie.“

In diesen Zeiten sei der Onlineunterricht eine gute Übergangs- aber keine Dauerlösung, so Reineke. Das merkt auch Ulf Winterfeld, Klavier- Akkordeon und Schlagzeuglehrer in Haldensleben:„Es kann kein Onlineunterricht auch nur annährend den Schülern das bieten was der Präsenzunterricht bietet. Wir haben auch technische Probleme. Z.B.: Ich habe einen Schlagzeugschüler. Der sitzt dann vor seinem Notebook und ich zu Hause. Ich habe sonst beim Präsenzunterricht den Schüler begleitet, also ich habe ihn am Klavier begleitet. Damit der Unterricht interessant wird. Das ist nicht möglich, weil wir haben eine Übertragungsverzögerung die es unmöglich macht miteinander zu musizieren.“Grade in den ländlichen Gegenden mache das schlecht ausgebaute Breitbandnetz es gar nicht möglich.

Zudem bemerkt Winterfeld, dass sich seine Musikschüler verändern: „Den fehlen die sozialen Kontakte, der Weg zur Musikschule, dort mit Freunden Musik zu machen und Spaß zu haben. Das ist ja alles nicht möglich momentan. Wir können auch keinen Gruppenunterricht anbieten online, das ist technisch einfach nicht möglich. Und da ist der Bogen schon längst überspannt: Ich denke, es ist allerhöchste Zeit das kritisch zu überdenken und diese Lockdownregeln angemessen zu gestalten.“

Denn auch finanziell werde es langsam eng. Die viel angepriesenen Überbrückungshilfen werden zu langsam oder gar nicht ausgezahlt, weshalb Kollegen nicht mal mehr ihre Miete bezahlen können, so Winterfeld.

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