Wem der Schneeschieber zerbrochen ist unter den Schneemassen, der braucht einen neuen. Die gibt’s meist in Baumärkten, die ja im ersten Lockdown größtenteils geöffnet hatten. Dieses Mal sieht das anders aus, bundesweit sind Globus, Obi, Toom und auch Hellweg, Hagebau oder Hornbach zu.
Doch auch im Lockdown geht natürlich mal was kaputt und muss repariert werden. Hobby-Heimwerker zieht es dann eigentlich in den nächsten Baumarkt. Die Schließungen überraschenund ärgern auch Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer vom Handelsverband Handwerk, Bauen und Garten e.V. "Weil es eine unglaubliche Nachfrage von Privatkunden und Handwerker gibt, die alle kaufen wollen. Aber es ist eben nur erlaubt gegen Gewerbeschein Menschen rein zu lassen oder Waren über Click&Collect zu verkaufen."Doch Click&Collect sei sehr, sehr aufwändig, so Wüst"Wir haben Marktleiter, die haben in den letzten Monaten bis zu 4kg abgenommen, weil sie jeden Tag 20km laufen müssen, weil sie in den großflächichen Baumärkten für jede Kleinigkeit durch den Laden rasen um die Ware rauszuholen. Abes es bringt ein bisschen Liquidität rein und wir haben weiterhin die Möglichkeit die dringensten Probleme für die Kunden zu lösen."
Dennoch, allein jetzt im Januar ging der Umsatz um bis zu 80 Prozent zurück"Das tut richtig weh! Das ist allerdings insofern glücklich, dass der Januar nicht der umsatzstärkste Monat ist. Aber jetzt Februar, März, April, wenn die Garten- und Frühjahssaison wieder losgeht, dann hoffen wir, dass die Baumärkte baldmöglichst wieder öffnen dürfen."
Der Handelsverband geht davon aus, dass die Baumärkte noch einige Monate durchhalten. Allerdings dauere es Wüst zu lange, bis die staatlichen Wirtschaftshilfen ankommen. Und: Zwar haben die Baumärkte Verständnis für die Maßnahmen um die Pandemie zu bekämpfen, aber"Großes Aber! Wir können nicht auf Dauer die ganze Gesellschaft runterfahren. Wir können nämlich als Branche nachweisen, dass der Einkauf in unseren Märkten extrem sicher ist. Da gibt es Zahlen vom Max-Planch-Institut, die die Infektionswahrscheinlichkeit für minimal halten. Wir haben diese Sicherheitsmaßnahmen immer noch laufen und können sie verschärfen."Daher verstehe Wüst nicht, warum es keine Öffnungsperspektiven für Baumärkte gibt.