Ralf Rangnick erfüllt sich den nächsten Herzenswunsch und wird Nationaltrainer. Der 63-Jährige übernimmt die österreichische Fußball-Auswahl. «Es ist eine Ehre für mich, die Aufgabe als Teamchef zu übernehmen. Mit großer Vorfreude erfüllt mich insbesondere die Aussicht, mit einer jungen, erfolgshungrigen Mannschaft die Europameisterschaft in Deutschland zu bestreiten», sagte Rangnick in einer Mitteilung am Freitag.
Er tritt damit die Nachfolge von Franco Foda an, der nach der verpassten Qualifikation für die WM-Endrunde Ende des Jahres seinen Abschied angekündigt hatte. Wie der ÖFB am Freitag bekanntgab, ist Rangnicks Vertrag zunächst für zwei Jahre gültig. Sollte sich die Mannschaft für die EM 2024 in Deutschland qualifizieren, wird sich der Vertrag automatisch um zwei Jahre bis zur WM 2026 verlängern.
Nach Angaben von Rangnick vom Donnerstagabend wird er wie geplant nach dieser Saison auch als Berater von Manchester United arbeiten. Noch ist der gebürtige Schwabe, der auch immer von einem Engagement in der Premier League geträumt hatte, als Coach des englischen Rekordmeisters im Einsatz. Ab dem 1. Juli wird der Niederländer Erik ten Hag die United-Profis trainieren.
Bis zum ersten Spiel als Nationalcoach bleibt Rangnick nicht viel Zeit. Am 3. Juni spielt Österreich in der Nations League in Osijek gegen Kroatien. Drei Tage später wird es zum ersten Heimspiel unter Rangnicks Leitung kommen, Gegner im Wiener Ernst-Happel-Stadion ist dann Dänemark.
Rangnick könnte dabei auch auf Yussuf Poulsen treffen, den er einst als Sportdirektor zu RB Leipzig geholt hatte. In seinem eigenen Kader kennt er unter anderem Marcel Sabitzer (mittlerweile FCBayern) bestens aus den gemeinsamen Zeit bei RB. Ein weiteres Heimspiel und mehr als nur ein echter Härtetest steht für Rangnick am 10. Juni an, wieder in Wien ist dann Weltmeister Frankreich der Gegner.
Seit Anfang des Monats wurde bereits heftig mit einem Engagement Rangnicks als Nationaltrainer Österreichs spekuliert. Ein angebliches Treffen war vom Verband allerdings vor einigen Wochen dementiert worden.
Rangnick war auch nach der der Abschiedsankündigung von Joachim Löw vergangenes Jahres als Bundestrainer im Gespräch. Einen Namen hatte er sich unter anderem als Trainer und Macher bei der TSG1899 Hoffenheim und bei RBLeipzig gemacht.
Im Dezember 2021 übernahm er als Übergangstrainer bei Manchester United, zuvor hatte er bei Lok Moskau als Sport-Geschäftsführer gearbeitet. In den bisherigen 25 Spielen mit Manchester gelangen Rangnick allerdings nur zehn Siege, acht Spiele endeten remis, sieben gingen verloren. In der Tabelle ist das Team um Superstar Cristiano Ronaldo Sechster.
Ralf Rangnick wird neben seinem neuen Job als Nationaltrainer der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft wie geplant als Berater bei seinem aktuellen Arbeitgeber Manchester United bleiben. Das bestätigten sowohl der österreichische Verband als «Teil einer kreativen Lösung», als auch der Traditionsclub aus der Premier League am Freitag. Laut Angaben des ÖFB steht Rangnick Manchester demnach sechs Tage im Monat zur Verfügung, wenn sein Vertrag als Trainer nach dieser Saison endet.
Seine konkrete Arbeit mit der Nationalmannschaft wird er Ende Mai aufnehmen. Rangnick bekam vom Verband einen Vertrag über zwei Jahre, Ziel ist die EM 2024 in Deutschland. Wenn die Qualifikation gelingt, verlängert sich der Kontrakt des 63 Jahre alten ehemaligen Bundesliga-Coaches automatisch bis zur WM 2026.