radio SAW-Reporter Max Hensch hat eine echte Perle besucht, die viele vielleicht gar nicht so auf dem Schirm haben. Flechtingen in der Börde ist staatlich anerkannter Luftkurort. Und wenn man hierher kommt um gesund zu werden, kann sich doch ein kleiner Ausflug auch nur lohnen.
Ein Ausflug beginnt am besten kurz vor Flechtingen mit einer kleinen Wanderung durch das malerische Holzmühlental. Hier genießt ihr Ruhe und Natur, grüßt die Schwäne auf dem Waldsee und lauft vielleicht sogar hoch zu einer Aussichtsplattform. Von dort aus seht ihr über einen riesigen aktiven Steinbruch, ein wirklich imposantes Fotomotiv! Es ist der größte Steinbruch Norddeutschland, in dem Naturstein u. a. für den Straßenbau abgebaut wird.
Flechtingen selbst ist eine sehr alte Stadt und komplett um einen großen Schloßteich gebaut. Der hat einen Zu- und einem Abfluss - top Badequalität. An einem Ende der herrlich grüne Kurpark, am Nordufer Kirche und Schloss, links davon kleine Badestrände. Weißer Sand wie am Mittelmeer, und gar nicht mal so viele andere Urlauber.
In der Patronatskirche kann man (je nach Tag evtl. mit Anmeldung) den Tetzel-Kasten besichtigen. Der soll dem Wanderprediger Johann Tetzel oder einem seiner Mitstreiter gehört haben. Dieser verkaufte im Mittelalter teure Ablassbriefe, mit denen Bürgern ihre Sünden gegen Geld begleichen konnten, um nicht nach dem Tod in die Hölle zu kommen. Freiherr von Schenck, der von der Wasserburg aus Flechtingen regierte, kaufte dem Prediger einen Brief für eine noch nicht begangene Sünde ab. Als der Prediger den Ort und die Umgebung abkassiert hatte, überfiel der Freiherr ihn im Forst und stahl das Geld. Durch seinen vorab gekauften Ablassbrief war er ja vor Gott schuldfrei. Mit der Beute soll er die Patronatskirche gebaut haben.
Vom See aus habt ihr einen wunderbaren Blick auf das Schloss und die schöne Patronatskirche - eigentlich am besten von der Mitte aus. Und dorthin kommt Ihr mit dem Board oder Boot.