Kneipensterben auf dem Land

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) befasste sich am Mittwoch, den 27. Februar 2019 mit einem aktuellen Problem, dem Aussterben der Gastronomie im ländlichen Raum.

Im Hotel Sachsen-Anhalt in Barleben trafen sich Vertreter aus Politik, Tourismus und Landesheimatbund mit Gastronomen um über den fortschreitenden Rückgang zu sprechen.

Dass Gaststätten nicht mehr wie früher der Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation in einer Gemeinde sind, ist keine Erscheinung der letzten Jahre betonte DEHOGA Präsident Michael Schmidt, selbst Eigentümer zweier Hotels in Sachsen-Anhalt. Die Auswirkungen sind aber branchenübergreifend zu erkennen. Tourismus lebt auch von Gastronomie und durch den Rückgang von Gaststätten und Restaurants können Besucher nicht mehr ausreichend verpflegt werden. Auch greift dieses Problem vom Land in die Städte über. Ein Problem, welches neben Sachsen-Anhalt auch viele weitere Bundesländer betrifft.

Hotelinhaber Kai Gose nennt als Grund für das Aussterben die schwindenden Nachwuchskräfte. So sank die Zahl der Lehrlinge in den letzten Jahren von ca. 320.000 auf 42.000. Der Beruf muss wieder attraktiv präsentiert werden. Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Thomas Wünsch schlägt als Lösungsansatz mehr Förderung der Gemeinden durch finanzielle Hilfe und verbesserte Infrastruktur vor, allerdings lassen sich gesellschaftliche Vorgänge wie der Demografische Wandel oder die Abwanderung der Bevölkerung nicht einschränken.

Radio SAW Nachrichtensprecherin und Moderatorin Frauke Rauner behielt zwischen den verschiedenen Positionen der Redner den Überblick und sorgte für einen ansprechenden Austausch mit den Anwesenden Gastronomen und Besuchern.

"Gastronomie ist ein Teil der Gesellschaft" äußerte Michael Schmidt zum Abschluss der Diskussion und erläuterte, wie wichtig es ist, dass Anerkennung und Würdigung diesem Beruf wieder mehr Beachtung bekommen, denn in einer Gesellschaft ohne Kneipen, Gaststätten und Restaurants möchte vermutlich niemand leben.

Seite teilen