Scorpions-SängerKlausMeine(ab heute 72) trägt ja immer seine schwarze Kappe - mittlerweile ein modisches Markenzeichen von ihm. Aber es gibt einen anderen schlagkräftigen Grund:Meine ist vor Jahren mal von einerBühne ins Publikum gesprungen, leider etwas hoch! Zack! Hat er sich den Kopf an einem Balken aufgeschlagen. Seitdem hat er eine ordentlicheNarbe am Kopf - und die verdeckt der dann doch auch etwas eitle Rocker unter seiner Mütze.
Ansonsten ist der Sänger der Scorpions gerade ganzfroh, dass erin seiner Heimat Hannover erlebt und nicht in den USA. «Ich möchte zurzeit nicht in den USA sein und dort eventuell ins Krankenhaus müssen», sagte der Frontmann der legendären Rockband mit weltweit über 110 Millionen verkauften Tonträgern. Schließlich gehörten seine Bandkollegen und er altersmäßig zur Risikogruppe. Die Verantwortlichen in Deutschland hätten es bisher gut hinbekommen, italienische Verhältnisse zu verhindern, sagte der Musiker. «Ich habe Vertrauen, dass wir auch weiterhin gut durch diese Krise geführt werden.» Verschwörungstheoretiker ignoriertMeinekomplett. «Die Abteilung gab es schon immer. Die haben auch nicht geglaubt, dass die Amerikaner auf dem Mond waren.»
Derzeit arbeitet der Scorpions-Sänger mit den Gitarristen Rudolf Schenker (71) und Matthias Jabs (64) jeden Abend in den Peppermint Park Studios in Hannover an einem neuen Rockalbum. Der amerikanische Produzent Greg Fidelman wird aus Los Angeles per Videokonferenz zugeschaltet, Bassist Pawel Mąciwoda aus dem polnischen Krakau und Schlagzeuger Mikkey Dee aus Göteborg in Schweden. Die Scorpions haben Glück in der Krise - für dieses Jahr waren nicht so viele Konzerte geplant. 2019 hatten sie nach 34 Jahren erneut beim brasilianischen Festival Rock in Rio vor mehr als 100 000 Menschen gespielt. Anfang 2020 waren sie auf Tour in Australien, Neuseeland, Indonesien und Singapur.
«Gefangen im Lockdown haben wir sofort umgeschaltet auf Kreativmodus», erzählteMeine. Er habe Ende März zu Hause einen kleinen Song geschrieben, «keine Promo-Geschichte, sondern straight from the heart in troubled times» (etwa: direkt aus dem Herzen in unruhigen Zeiten). «Mit "Sign of Hope" wollen wir unsere Solidarität ausdrücken mit Ärzten, Pflegepersonal und allen, die in der Frontline stehen», sagte er. Der Song sei als musikalisches Hoffnungszeichen gedacht und habe ein sehr berührendes Feedback bei den Fans ausgelöst.