Sachsen-Anhalts Ministerpräsident ReinerHaseloff(CDU) hat sich im Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder dafür ausgesprochen, den Kanzlerkandidaten der Union entlang der Popularitätswerte zu bestimmen. «Leider geht es jetzt nur um die harte Machtfrage: Mit wem haben wir die besten Chancen?», sagteHaseloffdem Magazin «Spiegel».
Während Söder in der Auseinandersetzung um die Kanzlerkandidatur-Frage auf die aktuellen für ihn sehr positiven Umfragen verweist, betont Laschet immer wieder, Umfragen könnten sich sehr schnell ändern.
«Es geht nicht um persönliche Sympathie, Vertrauen oder Charaktereigenschaften. Es hilft nichts, wenn jemand nach allgemeiner Überzeugung absolut kanzlerfähig ist, aber dieses Amt nicht erreicht, weil die Wählerinnen und Wähler ihn nicht lassen», sagteHaseloff, der Mitglied im CDU-Präsidium ist. Er ist der erste Ministerpräsident seiner Partei, der sich in diese Richtung äußert. Das CDU-Präsidium hatte sich am Montag für Laschet ausgesprochen.
Haseloffbetonte die Bedeutung der Entscheidung auch für die Wahlen in seinem Bundesland - in Sachsen-Anhalt wird am 6. Juni ein neuer Landtag gewählt. «Ich habe bei unserer letzten Landtagswahl die Erfahrung gemacht, dass bei Direktmandaten manchmal Bruchteile von Prozentwerten über politische Existenzen entscheiden können.» Bei aller Anstrengung im Land könne nun einmal der Bundestrend das Zünglein an der Waage sein. «Man kann mit erhobenem Haupt und wehender Fahne für eine gute und richtige Position sein, aber trotzdem in der Opposition landen.»