Im Zusammenhang mit dem Corona-Virus ist seit ein paar Wochen immer mehr von Mutationen die Rede und wie gefährlich die sind.
Das Ganze erscheint doch sehr beunruhigend. Läuft die Pandemie jetzt komplett aus dem Ruder?
Unser Redakteur Torsten Rößler hat sich eingehend mit dem Thema befasst und mit Experten gesprochen.
Frage: Was sind denn Mutationen?
Torsten Rößler: Mutationen sind Veränderungen im Erbgut der Viren und zwar aller Viren. Das ist etwas völlig normales. So ein Virus macht das sozusagen automatisch. Damit sichert es den eigenen Fortbestand. Unser Körper stellt sich nämlich ganz langsam auf einen Virus ein, um ihn abzuwehren und dagegen kämpft das Virus an, um sich weiter bei uns einnisten und sich vermehren zu können. Das ist so ähnlich wie bei einer Fußballmannschaft. Die langen Pässe auf den hochgewachsenen Mittelstürmer kommen irgendwann nicht mehr an, weil sich die gegnerische Abwehrreihe auf den Stürmer eingestellt hat und der nicht mehr zum Kopfball kommt. Also wird gewechselt, der neue Stürmer, klein und wendig kommt aufs Feld, in der Hoffnung, dass der besser trifft und seine Mannschaft im Spiel hält. Ob das allerdings klappt, wissen wir erst nach dem Abpfiff.
Frage: Also sind Virusmutationen nicht automatisch gefährlich für den Menschen?
Torsten Rößler: Nicht unbedingt. Ein Virus mutiert ca. alle 2 Wochen. Immer wieder. Die Mutationen, die jetzt von England, Südafrika, oder Brasilien aus die Runde machen, sollen ersten Erkenntnissen zufolge ansteckender sein, als die Ursprungsvariante des Sars-Cov-2-Virus. Es gilt zu verhindern, dass diese Mutationen, also diese Virusvarianten die dominierenden werden. Es gibt aber auch Mutationen, die aus einem Fehler bei der Kopie des Erbgutes im Virus entstehen. Die können die Verbreitung sogar ausbremsen, was ja gut für uns wäre. Solche Mutationen bleiben aber meistens unentdeckt und verschwinden leider eher, als die aggressiveren Varianten.