Im ersten Heimspiel nach dem Terroranschlag hat der Hallesche FC seine Spitzenposition in der dritten Liga erfolgreich verteidigt. Allerdings kamen die Schützlinge von Torsten Ziegner am Samstag vor 8323 Zuschauern im Erdgas-Sportpark gegen den SV Meppen nicht über ein 3:3 (2:2) hinaus.
Die Hallenser starteten furios und setzten den Gegner von Anfang an unter Druck. Pascal Sohm gelang nach zwölf Minuten mit einem Kopfball unter die Latte nach Flanke von Terrence Boyd das frühe 1:0. Sieben Minuten später erhöhte Boyd, der im Strafraum Meppens Keeper Eric Domaschke austanzte und dann aus spitzem Winkel mit dem Außenrist traf, auf 2:0. Doch der Spitzenreiter wackelte in der Abwehr und kassierte innerhalb von sechs Minuten durch Deniz Udav (30.) und Steffen Puttkammer den Ausgleich.
Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff sah der Meppener Schlussmann Eric Domaschke die Rote Karte wegen Handspiels außerhalb des Strafraums. In Überzahl drückten die Hausherren auf das Tempo und kamen nach 58 Minuten durch Julian Guttau zum 3:2. Doch die Hallenser konnten ihre Schwächen in der Defensive nicht ablegen und kassierten in Überzahl noch den Ausgleich. Nach einem Foul von Niklas Landgraf im eigenen Strafraum verwandelte Hassan Amin (74.) den fälligen Strafstoß zum 3:3.
Fast 13.000 Euro für Hinterbliebene des Anschlags
Die Spieler des Tabellenführers traten in schwarzen Sondertrikots an. Anstatt des Werbeschriftzugs auf der Brust stand in weißen Buchstaben:«Zusammen gegen Gewalt, Rassismus und Antisemitismus.»
Auch die Vereinsfunktionäre und der Stadionsprecher trugen Trikots. Diese werden zugunsten einer gemeinsamen Aktion der Halleschen Sportvereine, an der sich auch die Saale Bulls (Eishockey), Union Halle-Neustadt (Handball) sowie Gisa Lions (Basketball) beteiligen, versteigert. «Man muss schon sagen, Halle hält zusammen. Die vielen Aktionen, die es in der Stadt gab, sind sehr wichtig», sagte HFC-Sportdirektor Ralf Heskamp im Interview mit «Magentasport».
Vertreter der vier Spitzenclubs hatten sich im Rahmen des Spiels wie schon beiden Partien in den anderen Sportarten hinter einem Banner postiert. Zudem hatten die vier Vereine Geld in ihren Vereinen gesammelt und übergaben knapp 13 000 Euro an die Hinterbliebenen der Opfer.
Vor dem Anpfiff wurde mit einer Schweigeminute den beiden Opfern gedacht.