Gewalttat Neuseeland

Gewalttat erschüttert Neuseeland

Schweigeminute zum WM-Anpfiff

Am Tag des Anpfiffs der Frauen-WM wirdNeuseelandvon einer Gewalttat erschüttert. Das Turnier mit 32 Teams beginnt in Auckland trotzdem. Sportlich starten beide Gastgebernationen perfekt.

Statt ausschließlich mit fröhlich-völkerverbindenden Eröffnungsfeiern begann die Fußball-WM der Frauen am Donnerstag inNeuseelandund Australien mit Schweigeminuten. Ein Mann hatte nur wenige Stunden vor dem Anpfiff der ersten Partie am Abend in der neuseeländischen Metropole zwei Menschen erschossen und weitere verletzt. Die Berichte seien «erst mal ein Schock» gewesen, sagte Nationalspielerin Kathrin Hendrich im deutschen Teamquartier im australischen Wyong.

Die Gewalttat versetzte Behörden und auch die FIFA in höchste Alarmbereitschaft. Schnell musste der Weltverband erklären, dass das Turnier wie geplant beginnen könne. «Die FIFA spricht den Familien und Freunden der Opfer, die ihr Leben verloren haben, ihr tiefstes Beileid aus, und unsere Gedanken und Gebete sind bei denjenigen, die bei diesem tragischen Vorfall verletzt worden sind», sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino.

Überschrieben war die FIFA-Mitteilung am deutschen Donnerstagmorgen mit den Worten: «Keine Sicherheitsbedenken vor dem Eröffnungsspiel». Mehrere Teams, die sich ganz in der Nähe des Tatorts befunden hätten, seien wohlauf, sagte Neuseelands Sportminister Grant Robertson. Die Tat ereignete sich im Geschäftszentrum von Auckland unweit der Fan-Basis, auch das Teamhotel der Norwegerinnen ist in der Nähe des Tatorts.

Laut Premierminister Chris Hipkins hat die Polizei bisher keine ideologische oder politische Motivation feststellen können. Dem Anschein nach handle es sich um die Tat eines Einzelnen.Im nicht ganz ausverkauften Eden Park von Auckland standen die Spielerinnen wenig später Arm in Arm und mit Trauerflor am Mittelkreis. Das folgende, überraschende 1:0 der Co-Gastgeberinnen gegen die in dieser Partie favorisierten Norwegerinnen konnte das Land ein wenig von der erschütternden Attacke ablenken.

Wenige Stunden später gelang auch den Matildas in Australien sportlich ein WM-Auftakt nach Maß. Australien gewann gegen Irland in Sydney mit 1:0 - auch ohne die angeschlagen ausgefallene Starspielerin Sam Kerr. Die Stimmung im Australia Stadion mit 75.784 Fans war - während der Partie nach der Schweigeminute - ausgelassen.

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