Jacinda Ardern, Premierministerin von Neuseeland, die auf einer Pressekonferenz

Corona: Down Under meint es richtig ernst

Neuseeland

Ein (!) neuer Fall im neuseeländischen Auckland hat dazu geführt, dass das gesamte Land für drei Tage in einen harten Lockdown geht: Bis auf Lebensmittelmärkte und die wichtigsten Dienstleister bleiben alle Läden zu und die Leute sollen zu Hause bleiben.Der Fall war der erste seit März in Neuseeland - und der erste nachgewiesene Fall mit der Delta-Variante überhaupt.

Das teilte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Dienstag mit. «Wir haben die schrecklichen Folgen gesehen, wenn man zu lange zum Handeln braucht», kommentierte sie diestrengenMaßnahmen.Neuseelandhatte sich schon im März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Nur Neuseeländer und Menschen mit Wohnsitz im Land durften einreisen. Im April hatte die Regierung einen Reisekorridor mit dem NachbarlandAustralieneröffnet, der aber Ende Juli wegen einer Corona-Welle in Down Under wieder geschlossen wurde. Bislang wurden nur rund 2.900 Infektionen bestätigt, 26 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

Australien

Auch Australien gibt sich restriktiv. Dieinternationale Grenzen sind bis auf wenige Ausnahmen ja schon seit März 2020 geschlossen. Mit strikten Regeln war das Land mit seinen 25 Millionen Einwohnern auch lange sehr erfolgreich im Kampf gegen Corona.Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich nun aber die Fälle und die Regierung ergreift harte Maßnahmen: Die Millionenmetropole Sydney und große Teile von New South Wales befinden sich seit Ende Juni im Lockdown. Dabei sind die Zahlen im Verhältnis gar nicht so anders, als im Rest der Welt. Insgesamt wurde rund 38.000 Fälle bestätigt, mehr als 940 Menschen starben. Die Impfquote ist aber gering: Etwa 27 Prozent der Australier über 16 Jahren sind vollständig geimpft.

Nun hat dieaustralischen Fluggesellschaft Qantas die Order erlassen, dass alle Mitarbeiter sich gegen Corona impfen lassen müssen. Für Piloten, Flugbegleiter und Bodenpersonal gilt eine Frist bis zum 15. November, die restlichen Mitarbeiter bekommen bis Ende März 2022 Zeit, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Ausnahmen werde es für Menschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. «Ein Besatzungsmitglied kann an einem einzigen Tag mehrere Städte anfliegen und mit Tausenden Menschen in Kontakt kommen», sagte Qantas-Geschäftsführer Alan Joyce. Es sei daher «sehr wichtig», dass die Mitarbeiter geimpft seien. «Ich denke, dass dies die Art von Führung und Sicherheit ist, die die Menschen von uns erwarten.» Die Vorgaben gelten auch für die Tochtergesellschaft Jetstar, hieß es. Impfungen seien der einzige Weg, dem «Kreislauf von Lockdowns und Grenzschließungen» zu entkommen. Bereits Ende 2020 hatte Australiens nationale Fluggesellschaft angekündigt, eine Impfpflicht für Passagiere auf internationalen Flügen einzuführen, sobald genügend Impfstoff zur Verfügung stehe.

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