Der Gourmetführer „Gault&Millau“ hat bundesweit Spitzenrestaurants getestet - in Sachsen-Anhalt steht ein Restaurant aus der Börde ganz vorne. Die „Bauernstub’n“ bei Magdeburg haben 16 von 20 Punkten geholt, das geht aus der neuen Ausgabe hervor, die am Montag, den 27. November 2017 veröffentlicht wurde. Auf Platz Zwei kamen das Park-Restaurant „Vogelherd“ in Zerbst und die „Bohlenstube“ in Wernigerode, auf Platz Drei landete das jüngst mit einem „Michelin-Stern“ ausgezeichnete „Zeitwerk“ von Robin Pietsch.
Allerdings gab der Landgasthof Bauernstub´n in Dahlenwarsleben am Dienstag, den 28. November 2017 auf seiner Facebook-Seite bekannt, dass das Restaurant dauerhaft schließt. Grund sind nach Angaben des Betreibers Querelen mit dem Vermieter. Nach dem Einzug in das Objekt in Dahlenwarsleben (Landkreis Börde) im März 2015 seien Umbaumaßnahmen vereinbart worden, die nun nicht umgesetzt werden dürften. Für den Zustand des Objekts sei die Miete zu hoch und nicht mehr angemessen. Die sechs Mitarbeiter des Restaurants hätten anderswo Arbeit gefunden.
Neben dem fehlenden Privatleben sei seine Zeit in der Börde für den gebürtigen Magdeburger mit vielen Anfeindungen verbunden gewesen, sagte Geschäftsführer Christopher Franz der Deutschen Presse-Agentur. Mit seinem Angebot habe er sich unter den Einheimischen im 1300-Einwohner-Ort nicht immer willkommen gefühlt. Die Entscheidung zur Schließung sei schon vor längerer Zeit gefallen. «Wir hatten ein gutes Jahr, alles ist top gelaufen», blickte der 29-Jährige auf das Geschäft mit der «Bauernstub'n» zurück. Pläne für einen neuen Standort mit seinen gastronomischen Kenntnissen gebe es bereits. «So etwas stampft man nicht von heute auf morgen aus dem Boden, aber man hat schon Interesse an mir», sagte Franz. So viel steht fest: Er will in Sachsen-Anhalt bleiben. Die «Mützen» als Auszeichnung des «Gault&Millau» müsse er im kommenden Jahr wieder erkochen, sonst gehe die Auszeichnung verloren.
Der Sommelier des Jahres kommt aus Leipzig. Die Juroren des französischen Restaurantführers «Gault&Millau» haben Christian Wilhelm vom Restaurant Falco den Titel verliehen. Der Weinexperte kenne und empfehle Weine so perfekt wie kein anderer, heißt es. Genau das macht einen Sommelier aus.
Das Falco taucht ein zweites Mal in dem bekannten Restaurantführer auf. Der schon mit 2 Michelin-Sternen geehrte Küchenchef Peter Maria Schnurr erhielt 19 von 20 möglichen «Gault&Millau»-Punkten.
Auch in Niedersachsen verteilt der Gourmetführer Punkte. Laut ihm gehört der Wolfsburger Sven Elverfeld weiter zu den besten Köchen Deutschlands. Er erhielt 19, 5 von 20 möglichen Punkten. Diese Punktzahl erreichten neben Elverfeld nur noch sechs weitere Köche in Deutschland. Auch Daniel Raub aus Friedland bei Göttingen und Hartmut Leihmeister aus Wolfsburg kochten sich mit 17 bzw. 16 Punkte ins Spitzenfeld der deutschen Köche. Sven Elverfeld kocht im Wolfsburger 3-Sterne Restaurant Aqua, das zu den besten 50 Restaurants weltweit zählt. Er wurde bereits mehrmals als bester Koch des Jahres ausgezeichnet. Sein Gewinner-Menü war eine Kombination aus geräuchertem und mariniertem Aal mit Tom Kah Gal, Erdnuss und Gurkenrelish – also Norddeutschland trifft Thailand. Ein preiswertes Vergnügen ist das nicht. Ein Kochkurs beim Meister ist ab 320 Euro zu haben.