Gault&Millau zeichnet beste Restaurants aus

Der Gourmetführer Gault&Millau hat Sachsen-Anhalts beste Restaurants ausgezeichnet. Der «Gault&Millau» zählt mit dem «Guide Michelin» zu den bekanntesten Gourmet-Führern weltweit. Anders als der «Guide Michelin» verleiht der «Gault&Millau» keine Sterne. Stattdessen wird nach dem französischen Schulnotensystem mit0bis 20 Punkten bewertet.

15 von 20 Punkten erhielten das "Zeitwerk by Robin Pietsch" in Wernigerode und das "Park-Restaurant Vogeldherd" in Zerbst. Sie sind nach Ansicht der Tester die kreativsten und leckeresten Restaurants u. a. mit Speisen wie Lachsforelle mit Lauchasche oder Entenleber mit Lavendelpfirsich. Insgesamt bewertete «Gault&Millau» in diesem Jahr 19 Restaurants in Sachsen-Anhalt. Im Vergleich zumVorjahrwurden drei Restaurants neu aufgenommen und vier gestrichen.

Sachsen-Anhalts einziger Sternekoch

Robin Pietsch, seit gut einem Jahr als einziger Koch in Sachsen-Anhalt mit einem Michelin-Stern dekoriert, wurde mit dem Titel «Aufsteiger des Jahres» im Land ausgezeichnet. Die beste Köchin in Mitteldeutschland bleibe die Bankkauffrau und Kochautodidaktin Gabriele Erdmann, hieß es. Im Zerbster «Park-Restaurant Vogelherd» serviere sie gebratene Entenleber mit Lavendelpfirsich und Blattsalat samt Himbeer-Mohn-Vinaigrette und Mandelbrioche - und überzeuge durch tiefes Verständnis und Wertschätzung für die Produkte der Region. Begeistert seien die Tester von der «Gradlinigkeit der Zubereitung und der Intensität ursprünglicher Aromen» im Fall des erst 30 Jahre alten Sternekochs Pietsch. Komplex abgeschmeckt sei seine confierte Lachsforelle mit Gelber Bete, aufgeschlagener Mayonnaise und Lauchasche. Das Highlight: die dazu gereichte kleine Eistüte mit geräucherter Forellencreme, die fein mit Schnittlauch, Bergminze, Meerrettich und Bronze-Fenchel abgeschmeckt werde.

Newcomer startet gleich in den Gourmethimmel

Obwohl erst im Mai 2017 eröffnet, hat es Gerald Schulze mit der «Alten Schäferei» in Dessau auf Anhieb auf die Feinschmeckerliste des «Gault&Millau» geschafft. In den Räumen seiner im historischen Pächterhaus von 1743 ansässigen Lokalität kredenzte er den Angaben zufolge Karree vom Mangalitza-Schwein mit feinem mediterranen Gemüse, was ihm als Newcomer sofort 14 Punkte beschert hat.

Hier alle bewerteten Restaurants aus Sachsen-Anhalt

14 von 20:
«Alte Schäferei» in Dessau
«Gasthof Zufriedenheit» in Naumburg
«Weinstube am Brühl» in Quedlinburg
«Landhaus Hadrys» in Magdeburg
«Schloss Storkau» in Tangermünde
«Bohlenstube» in Wernigerode

13 von 20:
«Forellenstube» in Ilsenburg
«Selma & Rudolph» in Magdeburg (schließt am 31.12)
«Schloss Tangermünde» in Tangermünde

Punktevergaben in Niedersachsen

Niedersachsens bester Koch bleibt weiterhin der Koch des Wolfsburger Restaurant "Aqua" Sven Elverfeld. Er beschäftige «sich so intensiv wie kaum ein deutscher Spitzenkoch mit der kreativen Verfeinerung heimischer Produkte und Traditionsgerichte», teilte der Restaurantführer Gault & Millau mit. Elverfeld erhielt wie im vergangenen Jahr 19,5 von maximal 20 Punkten, so viele wir nur sieben weitere Köche bundesweit.

Zum «Aufsteiger des Jahres» mit 18 Punkten kürten die Tester des Gourmetführers in diesem Jahr Benjamin Gallein vom «Ole Deele» in Burgwedel. Jeweils 17 Punkte verteidigten Tim Extra vom «Apicius» in Bad Zwischenahn, Dieter Grubert vom «Titus» und Benjamin Meusel vom «Die Insel» (beide in Hannover), Lars Keiling vom «Keilings» in Bad Bentheim, Achim Schwekendiek vom «Gourmet» in Aerzen sowie Timo Zutz vom «Schillingshof» in Friedland.

Insgesamt bewerteten die Tester in diesem Jahr 47 Restaurants und zeichneten 42 Küchenchefs in Niedersachsen aus. Im Vergleich zur Vorjahresausgabe verschwanden sechs «langweilig gewordene» Restaurants aus der Wertung und sechs wurden neu aufgenommen, wie es bei der Jury hieß. Außerdem bewerteten die Experten sechs höher und fünf niedriger.

Ein Sterne-Lokal in Niedersachsen hatte im Sommer geschlossen:Das Restaurant «La Vie» in Osnabrück. Dessen Koch, Thomas Bühner, war im vergangenen Jahr von den «Gault Millau»-Testern mit 19 Punkten noch als zweitbester Koch im Land ausgezeichnet worden.

Punktevergaben in Sachsen

Hier gilt Peter Maria Schnurr aus dem Leipziger Restaurant "Falco" als Sachsens bester Koch. Er wurdevom Restaurantführer «Gault&Millau» erneut zum besten Kochgekürt,erhielt 19 von 20 möglichen Punkten, wie «Gault&Millau» am Sonntag mitteilte. Er gehöre zur Spitze der Köche in Ostdeutschland. Die Tester lobten seine mutigen Aromenkombinationen und die eigene, signifikante Handschrift seiner Küche.

HinterSchnurrteilen sich vier Küchenchefs Platz zwei. Sie verteidigten ihre 17 Punkte aus dem Vorjahr. Benjamin Biedlingmaier vom «Caroussel» und Marcus Langer vom «Bean & Beluga» beide aus Dresden, Detlef Schlegel vom «Stadtpfeiffer» in Leipzig und Benjamin Unger vom «St. Andreas» in Aue. Zwei weitere Restaurants erhielten 16 Punkte.

Insgesamt bewerteten die Tester 33 Restaurants in Sachsen, 22 Küchenchefs zeichneten sie mit einer oder mehreren Kochmützen aus, die ab 13 Punkten verliehen werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden sieben Restaurants neu aufgenommen, vier wurden gestrichen.

Der «Gault&Millau» zählt mit dem «Guide Michelin» zu den bekanntesten Gourmet-Führern weltweit. Das Buch der Gastronomiekritiker Henri Gault und Christian Millau erschien erstmals 1969 in Frankreich.

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