Eine Maschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines ist nahe der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba abgestürzt. An Bord der Boeing 737 waren am Sonntag, den 10. März 2019 nach ersten Angaben der Airline 149 Passagiere und 8 Crew-Mitglieder. Unter den Opfernsind nach bisherigen Erkenntnissen des Auswärtigen Amtes fünf Deutsche.
Die Maschine befand sich auf einem Linienflug zwischen Addis Abeba und Kenias Hauptstadt Nairobi und stürzte etwa 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt ab. Der Funkkontakt zu der Maschine sei wenige Minuten nach dem Start am Sonntagmorgen abgebrochen. Zur Absturzursache war zunächst nichts bekannt.
Flugschreiber der Boeing nach Absturz inÄthiopiengefunden
Inzwischen ist der Flugschreiber der verunglückten Maschine gefunden worden. Das berichtete am Montag Äthiopiens staatlicher Fernsehsender Fana. Ein Vertreter der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines bestätigte dies und erklärte, die Blackbox der Maschine vom Typ Boeing 737 Max 8 sei ersten Erkenntnissen zufolge beschädigt. Es sei daher noch unklar, wie viele Informationen daraus zu gewinnen seien.
Flugschreiber enthalten unter anderem Aufzeichnungen der Flugdaten und der Cockpitgespräche, was für Ermittler sehr wichtig ist bei der Klärung der Unfallursache. Die Blackboxes sind so robust gebaut, dass sie normalerweise auch ein Unglück überstehen sollten.
Auch Indonesien verhängt Startverbot für alle Boeing 737 Max 8
Auch Indonesien hat ein Startverbot für die Flieger verhängt. Alle Maschinen vom baugleichen Typ Boeing 737 Max 8, die indonesischen Fluggesellschaften gehören, müssen bis auf Weiteres am Boden bleiben, wie das Verkehrsministerium in der Hauptstadt Jakarta am Montag mitteilte. Insgesamt gibt es in dem südostasiatischenLand elf dieser Maschinen.
Beim Absturz einer Boeing 737 Max 8 des indonesischenBilligfliegers Lion Air waren im Oktober 189 Menschen ums Leben gekommen. LionAir - ein privates Unternehmen - hat aktuell zehn solche Flugzeuge in seiner Flotte. Die staatliche indonesische Fluggesellschaft Garuda verfügt nach Angaben des Verkehrsministeriums über eine Boeing 737 Max 8.
Zuvor hatten bereits China undÄthiopienähnliche Verbote erlassen. Allein in China müssen 96 Boeing-Flieger am Boden bleiben. Hersteller Boeing äußerte sich zunächst nicht näher zu dem Unglück, kündigte aber die Entsendung von Experten nachÄthiopienan. Die betroffene Ethiopian Airlines gilt als zuverlässige Fluggesellschaft und ist wie Lufthansa Mitglied des Bündnisses Star Alliance.
Deutsche Fluggesellschaften nutzen derzeit keine Maschinen, die baugleich mit dem inÄthiopienabgestürzten Passagierflugzeug sind. Nach jetzigem Kenntnisstand hätten die deutschen Unternehmen keine Boeing 737 Max 8 im gewerblichen Flugbetrieb, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Montag in Berlin.
Grieche verpasste äthiopischen Unglücksflieger:«Zweite Lebenschance»
Ein Grieche hat in letzter Minute den Einstieg in das abgestürzte äthiopische Flugzeug verpasst.«Ein Freund sagte mir, ich soll es als eine zweite Lebenschance sehen», sagte Antonis Mavropoulos dem griechischen Nachrichtensender Skai am Montag. Seine Rettung verdankt er nach seinen Worten einer verspäteten Ankunft am Flughafen von Addis Abeba und der Tatsache, dass ein Flugbegleiter, der ihn zum Flugzeug führen sollte, zu spät kam.
«Ich habe sogar protestiert, weil es eigentlich genug Zeit gab, dass ich den Flug nicht verpasse», sagte Mavropoulos weiter. Als er erfuhr, dass sein ursprünglicher Flug abstürzte, habe es ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Auf seinem Facebook-Profil veröffentlichte der Grieche ähnliche Aussagen, nachdem er mit einem anderen Flug in Kenia angekommen war. «Ich bin vielleicht nicht zu alt für Rock 'n' Roll, aber sicher zu jung zum Sterben», schrieb er.