Max Hensch trifft die Blauen Nasen

Leukämie: Für René die Nadel im Heuhaufen gefunden

Ehrenamtliche typisieren über 1100 Menschen

Diagnose Leukämie

Auf einem Familienausflug im Mai kippt der 15-jährige Renéaus Meitzendorf um. Ärzte prüfen zunächst eine Diabetes-Erkankung, doch binnen einer Woche wird der Teenager mit Verdacht auf Leukämie ins Krankenhaus eingeliefert. Seitdem hat er vier Chemotherapien durchgemacht, war keine 10 Tage am Stück zuhause. Besucht werden kann er wegen seines schwachen Immunsystem und wegen Corona zeitweise nur in Schutzkleidung.

Auch seiner Mutter Alexandra ist klar: ohne eine Stammzellenspende wird ihr Sohn nicht alt. Diese letzte Hoffnung haben immer noch viele Leukämie-Patienten vergebens. Dennoch setzt der Verein "Blaue Nase hilft" aus Wolmirstedt alle Hebel in Bewegung, um doch noch Renés Leben zu retten.Wochenlang waren Roger Altenburg und seine Mitstreiter ehrenamtlich unterwegs. Haben Sportler wie die Spieler des FCM, die SBB Basketsaus Wolmirstedt,aberauch die Menschen auf der Straße überredet, sich typisieren zu lassen. Das bedeutet einen Wangenabstrich zu nehmen, entspannter als ein Corona-Test.

Die Resonanz bei vielen Menschen - sie hätten das schon längst machen wollen. Denn auch darüber klären Roger und die Blauen Nasen auf: in rund80% der Stammzellenspenden kommt es nicht mehr zum operativen Eingriff unter Vollnarkose, es reicht eine Art längere Blutspende.

Die Nadel im Heuhaufen

Und tatsächlich: nach über 6 Wochen Typisierungs-Tour und über 1100 Abstrichen bekommt Renés Mutter Alexandra die Nachricht - ein Spender wurde in der Karteigefunden. Bedeutet normalerweise, dass er unter den Millionen von bereits typisierten Menschen auf der Welt sein könnte. Doch Alexandra sagt, es deute vieles darauf hin, dass der Retter aus Sachsen-Anhalt kommt und kürzlich registriert wurde.Und dem nicht genug - er ist zu100% kompatibel, was seine Stammzellen angeht. Ein unfassbar glücklicher Zufall gibtRene größtmögliche Chancen auf Genesung.

Finanzielle Hürden

Zwischenzeitlich stand die Typisierungs-Tour der Blauen Nasen auf der Kippe, weil die Kosten explodiert waren. Dazu muss man wissen: die Spenderdateien, in denen die Typisierung archiviert und abgerufen werden, sind in der Regel spendenfinanziert. Das gilt auch für die größte Kartei, der DKMS. Denn auch wenn der Abstrich so einfach scheint: Material und Laborkosten kosten selbst dort 35 Euro. Bei der Uniklinik in Magdeburg sogar 50 Euro. Dennoch haben sich Roger und die Blauen Nasen dort hin gewandt, die potenziellen Spender sind deutlich schneller im System. Und bei Leukämie-Patienten kann es auf jeden Tag ankommen.Roger wusste erst nicht um die Kosten, glücklicherweise war die Stammzellspenderdatei in der Uniklinik aber nachsichtig und erließ ihm Kosten von mehreren zehntausend Euro. Prof. Dr. Hans-Gert Heuft sagte uns, er sei Roger sehr dankbar, in Zukunft müssten solche Aktionen aber finanziert werden.

Aus dem Sozialministerium in Sachsen-Anhalt heißt es, Krankenkassen bezahlen alle Operations-Kosten rund um die eigentliche Spende. Eine Änderung könne nur der Bund beschließen . Schön wärs, denn die Blauen Nasen brauchen ihr Geld eigentlich, um betroffene Familien im Alltag zu stützen.

Wir drücken erstmal jetzt René die Daumen. Am 21. Oktober bekommt er seine Stammzellen-Spende -Genau an seinem 16. Geburtstag.

Für die Blauen Nasen geht es schon vorher weiter. Am 9.10. suchen sie bei einem Benefiz-Fußballturnierin Burgstalleinen Spender für die 1-jährige Helene, die ebenfalls an Leukämie erkrankt ist.

Stammzellenspende für René Teil 1
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  • Stammzellenspende für René Teil 1
  • Stammzellenspende für René Teil 2

DKMSsteht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei und ihre Vision ist:Wir besiegen Blutkrebs.

Weltweit gibt es bereits 6 Standorte, an denen Knochenmarktransplantationen durchgeführt werden.

9.601.738 Menschen haben sich bereits registrieren lassen.

80.847 Stammzellspendenfür Patienten wurden durchgeführt.

Informationsvideo zu Leukämie:

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