Übung Bergwacht Thale

Bergwacht Thale für neue Wandersaison bereit

Fotos und Video: Rettungsübung vor Saisonbeginn

Zu Himmelfahrt beginnt ja traditionell die Wandersaison im Harz und trotz aller Vorsicht kann ja immer etwas passieren. Dann steht die Bergrettung bereit! Diese hat bei Thale eine kleine Übung durchgeführt und unsere radio SAW-Reporterin Swantje Langwisch war dabei.

Wie können wir uns das denn vorstellen, wenn da jemand gerettet wird?
Das kommt drauf an, wo der Wanderer Hilfe braucht. Bei Thale gibt es Wege, die sind ziemlich schmal und voller Schotter, beim Blick nach oben und unten nur steile Felsen. Wer hier abrutscht, wird mit Seilen hochgezogen. Wenn nötig auf einer Trage. Die schleppen die Retter übrigens zu Fuß dahin, wo es keine Fahrzeuge hinschaffen. Wenn das auch nicht geht, kommt der Helikopter.

Das klingt total kompliziert.
Es sieht auch sehr umständlich aus. Die Bergretter tragen dabei eine Art Kletterausrüstung und hängen selbst buchstäblich in den Seilen. Vom Wanderweg aus ziehen ihre Kameraden sie mit Muskelkraft nach oben. Das sind schnell mal gut 200 Kilo: zwei Retter, Patient und Trage.

Das ist ja wahrscheinlich auch nicht in ein paar Minuten erledigt.
Genau. Der Helikopter wird vorsorglich jedes Mal angefordert und der braucht schon ne Stunde Vorlauf. Dann der Fußweg für die Retter in voller Montur und die Rettungsaktion an sich. Dass kann dauern, hat Arne Peters mir erzählt. Er leitet die Bergwacht in Sachsen-Anhalt.

„Wir streben natürlich an, so schnell wie möglich zu sein. Die 12 Minuten des straßengebundenen Rettungsdienstes kriegen wir leider nicht hin, auch wenn wir uns das wünschen. Wir müssen eben wie gesagt zu Fuß ins Gebirge. Das heißt: Wer wandern geht, muss vor Augen haben, dass wenn was passiert, die Rettung dann länger dauert, als irgendwo in der Stadt.“

Wie viele solcher Einsätze hat die Bergrettung denn pro Jahr?
Ganz unterschiedlich. Letztes Jahr waren es 20 Einsätze, davor knapp 40, 2021 sind sie fast 80 mal ausgerückt. Anders als man vielleicht denken würde, passieren die meisten Unfälle gar nicht beim Klettern, sondern beim Wandern und Radfahren. Manchmal sind es die falschen Schuhe, rutschige Steine oder einfach Selbstüberschätzung, die zum Unfall führen.

Da nehmen die Retter ja auch einiges auf sich.
Das stimmt! Und die machen das alle ehrenamtlich, das verdient auf jeden Fall Respekt. Die Ausbildung ist auch nicht ohne und so ein Einsatz kostet Kraft und kann Stunden dauern. Trotzdem machen es alle gerne, hat Arne Peters von der Bergwacht noch mal betont.

„Wir kommen ja alle selbst aus dem Bergsport. Das heißt, wir sind alle bergbegeistert, wir gehen selber alle klettern, wir gehen wandern und radfahren. Wir machen das mit Leidenschaft und von daher ist es okay für uns, wenn wir selber ins Gebirge gehen müssen, um jemand anderem zu helfen.“

Übung der Bergrettung Thale
Übung der Bergrettung Thale
01 - Wie können wir uns das denn vorstellen, wenn da jemand gerettet wird?
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  • 01 - Wie können wir uns das denn vorstellen, wenn da jemand gerettet wird?
  • 02 - Das klingt total kompliziert
  • 03 - Das ist ja wahrscheinlich auch nicht in ein paar Minuten erledigt
  • 04 - Wie viele solcher Einsätze hat die Bergrettung denn pro Jahr?
  • 05 - Da nehmen die Retter ja auch einiges auf sich
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