35 Jahre Tschernobyl

Heute jährt sich einer der größten Atomunfälle

26. April 1986, 01:23:40 Uhr: Nach einem Test im Kernkraftwerk Tschernobyl explodiert der Reaktor-Block 4 und geht als einer der schlimmsten Atomunfälle in die Geschichte ein. In der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse wurde die Katastrophe als erste in der höchsten Kategorie eingeordnet, INES 7. Ein Bewertung, die bisher nur von dem Fukushima-Unglück 2011 geteilt wird.

Was ging schief?

Ursprünglich sollte ein vollständiger Stromausfall im Kraftwerk simuliert werden. Unter Anatoli Djatlow sollte bewiesen werden, dass auch ohne externe Stromversorgung das Kraftwerk sicher laufen soll. Doch aufgrund von Bedienfehlern und Designschwächen des damaligen Reaktors kam es zu einer unglücklichen Verkettung von Umständen und als die manuelle Reakorschnellabschaltung bedient wurde, flog Reaktor 4 in die Luft.

Die Effekte waren in ganz Europa zu spüren. Das freigesetzte radioaktive Material war sogar noch in Schweden messbar und alarmierte dort die Wissenschaftler.

Die Eindämmungsmaßnahmen bis heute

Bis November 1986 baute die sowjetische Regierung einen provisorischen Mantel aus Stahlbeton um den Reaktor. Die sogenannten Liquidatoren dekontaminierten die am stärksten betroffenen Gebiete um das Kraftwerk. Im November 2017 wurde das sogenannte "New Safe Confinement" fertiggestellt, eine riesige Ummantelung, die über den Reaktorblock geschoben wurde. Heute leben etwa 300 Liquidatoren in der Sperrzone und kümmern sich um die Instandhaltung der Sicherungsmaßnahmen.

Tschernobyl heute

Das Gebiet um das ehemalige Kraftwerk ist heute noch immer eine 2800 km² große Sperrzone, die nahegelegene Stadt Prypjat eine Geisterstadt. Tschernobyl ist zu einem Mahnmal für die Atomkraft geworden und hat sich in das Gedächtnis der Menschheit gebrannt. Zuletzt kam Tschernobyl wieder in Schlagzeilen, als im April 2020 Waldbrände in der Sperrzone wüteten.

Prypjat ist heute immer noch eine Geisterstadt und zeigt, wie die Natur sich von Menschen verlassene Städte zurückholt.

Am 26. April jährt sich zum 35. Mal die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Einer von vier Reaktorblöcken explodierte 1986und radioaktives Material wurde in die Atmosphäre geschleudert.

Dadurch wurden weite Teile Russland, Weißrusslands und der Ukraine verseucht. Dieses tragische Ereignis ist Gegenstand einer großartigen Miniserie, dieim Internet zu einer der fünf bestbewerteten Fernsehserien gehört.

Wie hätte der Gau verhindert werden können undwer ist verantwortlich für die Katastrophe? DiesenFragen gehen vor allem zwei Wissenschaftler nach, die von hochkarätigen britischen Schauspielern dargestellt werden.

Intensive Bilder, die mitfühlen lassen. Die Serie "Chernobyl", jetzt im Free-TV bei ProSieben oder kostenlos unter prosieben.de

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