Zeckenwarnschild

Zwei FSME-Gebiete in Sachsen-Anhalt

Dessau-Roßlau und Anhalt-Bitterfeld

In Sachsen-Anhalt sind nun zwei FSME-Risikogebiete ausgewiesen.Nach Dessau-Roßlau kommt der Kreis Anhalt-Bitterfeld dazu, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz heute mit. FSME ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute - sie wird meist von Zecken übertagen.Nicht jeder Stich führt zur Erkrankung und nur wenige Erkrankungen verlaufen schwer.Aber wer im Risikogebiet lebt, kann sich kostenfrei impfen lassen.

Weitere Infos vom Landesamt für Verbraucherschutz

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld wird als neues Risikogebiet für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) definiert.Die Karte mit den aktualisierten FSME-Risikogebieten in Deutschland wurde im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts (9/2023) veröffentlicht. Anhalt-Bitterfeld ist damit neben Dessau-Roßlau der zweite Kreis in Sachsen-Anhalt, der zum FSME-Risikogebiet wird.

Personen, die in einem Risikogebiet leben oder in ein solches reisen sowie beruflich gefährdeten Personen empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) eine Impfung gegen FSME mit einem für Kinder bzw. Erwachsene zugelassenen Impfstoff. Für diese Personen ist die Impfung kostenfrei. Zu den beruflich gefährdeten Personen zählen exponiertes Laborpersonal sowie in Risikogebieten z.B. in der Forst- oder Landwirtschaft Tätige.

Das FSME-Virus zirkuliert zwischen Zecken und kleinen Nagetieren, aber auch andere Wild-, Haus- und Nutztiere können eine Rolle spielen. Meist wird das FSME-Virus durch Zecken übertragen, selten durch Rohmilchverzehr.

Bei Menschen beginnt eine Erkrankung etwa 1-2Wochen nach der Übertragung mit grippeähnlichen Beschwerden oder die Infektion verläuft ohne Symptome. Erkrankte sind nicht ansteckend. Bei einem kleinen Teil folgt auf die erste Krankheitsphase ein schwerer Verlauf mit Hirnhautentzündung und der Gefahr von bleibenden oder langandauernden neurologischen Schäden. Besonders während der Zeckensaison wird empfohlen, bei entsprechender Symptomatik differenzialdiagnostisch an FSME zu denken.

Mit Stand 02.03.2023 wurden dem Landesamt für Verbraucherschutz in den Jahren 2018 bis 2022 von den Gesundheitsämtern in Sachsen-Anhalt insgesamt 15 FSME-Meldefälle gemäß Infektionsschutzgesetz übermittelt, davon 4 mit Wohnort und/oder Expositionsort im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Im Jahr 2023 wurde bisher noch kein FSME-Fall in Sachsen-Anhalt bekannt.

Die Aktivität von Zecken in Mitteleuropa, wie dem Gemeinen Holzbock Ixodes ricinus, ist bei Kälte oder in trockenen Phasen gering. Sie steigt jedoch bei hoher Luftfeuchte und zweistelligen Höchsttemperaturen rapide an.

Spätestens mit Frühlingsbeginn ist deshalb ein Schutz vor Zecken bei Aufenthalten im Grünen, insbesondere, wenn sie durch Strauchwerk oder hohes Gras führen, besonders wichtig. Neben heller körperbedeckender Kleidung und festem Schuhwerk empfiehlt sich die Verwendung von Zeckenschutzmitteln und das sorgfältige Absuchen des Körpers im Anschluss.

Bei Zeckenbefall sollte die Zecke umgehend entfernt werden. Dabei sollten möglichst alle Teile der Zecke entfernt werden, um eine Entzündung zu vermeiden. Nicht jeder Zeckenbiss führt zur Übertragung von Krankheitserregern. Die Zecke sollte weder gedreht noch mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden, da dies dazu führen könnte, dass sie weiteren Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt. Nach Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfektion der Wunde erforderlich.

Auch Hunde können an FSME erkranken. Für Haustiere bieten ein Zeckenhalsband oder andere Zeckenschutzmittel einen zeitlich begrenzten Schutz.

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