Deutschland hat beim EurovisionSongContestin Tel Aviv noch schlechter abgeschnitten als bisher gedacht. Das Duo S!sters rückt nach einer erneuten Berechnung nun vom drittletzten auf den vorletzten Platz der Finalisten. Schuld ist ein Zählfehler durch «menschliches Versagen». Das teilte der internationale Ausrichter, die Europäische Rundfunkunion EBU in Genf, am Mittwochabend mit, also erst rund vier Tage nach dem Finale vom Samstagabend in Israel.
Hintergrund war die Disqualifikation - schon vor dem Finale - der weißrussischen Jury, die ihre vergebenen Punkte ausgeplaudert hatte. Weil deren Jury-Ergebnis nun im Finale nicht mehr zählte, hatte die EBU ein "Ersatzergebnis» berechnen lassen, einen Mittelwert mit Daten vergleichbarer ESC-Nationen. Bei dieser Berechnung sei «aufgrund menschlichen Versagens" ein falsches Endergebnis zustande gekommen.
Dies habe für den ESC-Sieger Niederländer Duncan Laurence und die Künstler auf den Plätzen zwei, drei und vier keine Auswirkungen. Allerdings tauschen nun beispielsweise im Keller des Rankings Deutschland mit dem Duo S!stersund Weißrussland mit Zena die Plätze. Unangefochtenes absolutes Schlusslicht des ESC 2019 ist und bleibt der Brite Michael Rice. Die EBU und ihre Partner bedauern den Fehler nach eigenen Worten zutiefst. Der Fanblog "ESC kompakt" bezeichnete den Vorgang als "peinlich" und "ziemliche Schmach für die EBU".
Beim 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv haben die Niederlande gewonnen. Der 25-jährige Duncan Laurence traf mit "Arcade" den Geschmack des Publikums und der Jury. Er sang am Piano sitzend eine berührende Ballade über die schmerzhaften Seiten der Liebe und ein gebrochenes Herz.
Auf Rang zwei schaffte es Italien. Russland landete auf dem dritten Platz. Für die Niederlande ist es der fünfte Sieg - zuletzt gewann das Land 1975.
Madonna sorgte mit ihrem bis vor wenigen Tagen noch auf der Kippe stehenden Auftritt während der Abstimmungspause für Entzückung bei den Zuschauern. Die Pop-Ikone sang - etwas schief - ihren Hit «Like a Prayer» umgeben von Kutte tragenden Statisten. Danach präsentierte die Amerikanerin mit dem US-Rapper Quavo den nach Jamaika und Dancehall klingenden neuen Song «Future».
1. Niederlande: Duncan Laurence - "Arcade" - 492 Punkte
2. Italien: Mahmood - "Soldi" - 465 Punkte
3. Russland: Sergey Lazarev - "Scream" - 369 Punkte
4. Schweiz: Luca Hänni - "She Got Me" - 360 Punkte
5. Norwegen: KEiiNO - "Spirit In The Sky" - 338 Punkte
6. Schweden: John Lundvik - "Too Late For Love" - 332 Punkte
7. Aserbaidschan: Chingiz - "Truth" - 297 Punkte
8. Nordmazedonien: Tamara Todevska - "Proud" - 295 Punkte
9. Australien: Kate Miller-Heidke - "Zero Gravity" - 285 Punkte
10. Island: Hatari - "Hatrið mun sigra" - 234 Punkte
11. Tschechische Republik: Lake Malawi - "Friend Of A Friend" - 157 Punkte
12. Dänemark: Leonora - "Love Is Forever" - 120 Punkte
13. Slowenien: Zala Kralj & Gašper Šantl - "Sebi" - 105 Punkte
14. Frankreich: Bilal Hassani - "Roi" - 105 Punkte
15 Zypern: Tamta - "Replay" - 101 Punkte
16. Malta: Michela - "Chameleon" - 95 Punkte
17. Serbien: Nevena Božovic - "Kruna" - 92 Punkte
18. Albanien: Jonida Maliqi - "Ktheju Tokës" - 90 Punkte
19. Estland: Victor Crone - "Storm" - 86 Punkte
20. San Marino: Serhat - "Say Na Na Na" - 81 Punkte
21. Griechenland: Katerine Duska - "Better Love" - 71 Punkte
22. Spanien: Miki - "La Venda" - 60 Punkte
23. Israel: Kobi Marimi - "Home" - 47 Punkte
24. Deutschland: S!sters - "Sister" - 32 Punkte
25. Weißrussland: Zena - "Like It" - 31 Punkte
26. Großbritannien: Michael Rice - "Bigger Than Us" - 16 Punkte
Beim diesjährigen Eurovision Songcontest entscheidet diese Jury über die Hälfte der deutschen Punkte:
Annett Louisan: Die Chanson-Sängerin wurde 2004 mit dem Song "das Spiel" sehr bekannt. Im März hat sie bereits ihr achtes Album veröffentlicht.
Nico Santos: Mit "Rootop" ging es für den Sänger 2017 nach ganz oben in die Charts. Er singt nicht nur selbst, sondern komponiert auch Lieder für Musiker wie Mark Forster oder Helene Fischer.
Michael Schulte: Der Sänger belegte beim ESC 2018 in Lissabon den vierten Platz. Für seinen ESC-Song "You Let Me Walk Alone" erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
Joe Chialo: Er ist Gründer und Geschäftsführer des Labels Airforce1 Records. Bei dem label sind unter anderemSantiano, Alvaro Soler, die Kelly Family, Oonagh und Ben Zucker unter Vertrag.
Nicola Rost: Sie kommt aus Berlin und ist Mitglied der Band "Laing". 2012 wurde sie mit dem Song "Morgens immer müde" deutschlandweit bekannt.
Neben den Zuschauern bewerten diese fünf Künstler die Acts des 2. ESC-Halbfinales am 16. Mai und des großen Finales am 18.Mai.