Der Wolf hat nun den Harz für sich wiederentdeckt. Im Raum Ballenstedt hatte im Februar eine automatische Wildkamera ein Tier fotografiert, das nach einem Wolf aussah. Nach der Auswertung des Fotos ist nun klar: Es ist einer. Geschlecht, Alter und Herkunft sind noch nicht bekannt.
Für den Harzer Kreisjägermeister Holger Piegert ist der Wolf aber keine allzu große Überraschung. Wölfe sind seit etwa 16 Jahren in Deutschland wieder heimisch und vermehren sich schnell, so dass es nur eine Frage der Zeit war. Nun ist es erstmals seit mehr als 200 Jahren offiziell wieder der Fall. Vorherige Sichtungen und Aufnahmen konnten nie eindeutig belegen ob es sich um einen Wolf oder doch einen Hund oder ein anderes Tier handelt.
Piegert weist Wanderer und Spaziergänger darauf hin, falls diese einem Wolf im Wald begegnen, ruhige stehen zu bleiben und sich lauthals bemerkbar machen. In der Regel ziehen sich die Wölfe dann von selbst zurück. Falls Hunde mit dabei sind, sollten diese an die Leine genommen werden (dass sollten sie im Wald übrigens sowieso).
Allerdings gab es, seitdem es in Deutschland wieder Wölfe gibt, keine wirklich ernste Situation für Menschen, sagt Martin Trost vom Landesamt für Umweltschutz in Halle. Für Tierhalter, wie etwa Schafzüchter, rät Trost Haustiere wolfssicher zu schützen. Das sollten sie sowieso, aber in diesem Fall sollten Schutzanlagen wie Zäune noch einmal aufgestockt werden.
Ob sich der Wolf nun im Harz dauerhaft niedergelassen hat oder nur auf der Durchreise war, wird sich zeigen.