Sachsen-Anhalts Polizei kann die Einrichtung von Waffenverbotszonen im Kampf gegen Straßengewalt vorbereiten. Die schwarz-rot-grüne Landesregierung billigte am Dienstag, 31.März 2020 eine entsprechende Verordnung des Innenministeriums, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Demnach können die Polizeibehörden Waffenverbotszonen an Orten ausrufen, die nachweislich Schwerpunkte für Straßengewalt sind.
Die Einrichtung solcher Zonen soll es der Polizei erleichtern, Passanten zu kontrollieren und Waffen wie Messer sicherzustellen. Damit sollen Messerangriffe oder Raubstraftaten besser bekämpft werden, wie Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) laut Mitteilung sagte.
Wo genau diese Zonen eingerichtet werden, blieb weiterhin offen. Stahlknecht und der Landespolizeidirektor Karl-Albert Grewe hatten das Instrument erst Anfang des Monats angekündigt. Nach ihrer Einschätzung kommen etwa der Magdeburger Hasselbachplatz oder der Riebeckplatz in Halle als Waffenverbotszonen in Frage.
Sachsen-Anhalt erfasste voriges Jahr erstmals, bei wie vielen Straftaten ein Messer zum Einsatz kam. Es seien 873 Fälle registriert worden, sagte Stahlknecht. Davon ereigneten sich mehr als 40 Prozent im öffentlichen Raum.