Weihnachtsbäume

In vier Monaten ist Weihnachten!

radio SAW erkundigt sich, wie die Christbäume gedeihen

Noch vier Monate bis Weihnachten.

Sobald die ersten Schoko-Weihnachtsmänner in den Supermärkten stehen, beginnt ja schon die „Vorweihnachtszeit“.

In der befindet sich Ulrich Haberland von der sächsischen Christbaumgesellschaft das ganze Jahr.

Er züchtet zwischen Landsberg und Delitzsch tausende Nadelbäume für das jährliche Fest der Liebe.

Allerdings pflanzt er nicht mehr so viele an wie früher– warum eigentlich?

„Weswegen wir weniger pflanzen, ist die Entwicklung im Land hier. Der kleine Einzelhandel beziehungsweise Betrieb hat es immer schwerer zu existieren. Die Bürokratie nimmt zu, die Arbeitskräfte werden immer knapper. Zudem bezahlen die Industrie, der Großhandel, die Konzerne mehr. Die kleinen Betriebe haben es schwer, daher sage ich lieber: klein aber fein und alles was man drumherum hat, kann man nicht mehr leisten."

Das heißt, jetzt ist ihre Christbaumplantage ausgedünnt und nur an jeder zweiten oder dritten Stelle wächst ein Baum, oder wie müssen wir uns das vorstellen?

„Es ist so, dass man einen Weihnachtsbaum pflanzt und ihn acht bis zehn Jahre später erntet. Das heißt, ich muss sehr langfristig denken. Wenn die Ernte ansteht, dann bin ich im Rentenalter und muss mir Gedanken machen, ob einer meiner zahlreichen Kinder den Betrieb übernehmen kann und ob das sinnvoll ist. Wenn ich also Bäume pflanze, muss ich in die Zukunft denken. Im Moment geht es noch so einigermaßen: Wir haben Kundschaft, gerade in der Coronazeit neue Kunden dazu gewonnen, da die Leute gern aufs Land gekommen sind, um den Baum selbst zu schlagen und zu kaufen. Aber die großen Zeichen sind nicht so rosig."

Abergibt es noch genug Weihnachtsbäume für dieses Weihnachtenund die nächsten Jahre?

„Es gibt bei uns immer Weihnachtsbäume. Nur gehe ich davon aus, dass wir weniger die kleineren, regionaleren Händler beliefern,die bei uns noch Bäume haben. Die werden einfach aussterben, im wahrsten Sinne des Wortes undkeinen Nachfolger mehr finden. Wir verkaufen bei uns auf dem Hof, solange ich das noch kann, Bäumeund bei eins-zwei Verkaufsplätzen in der Nähe. Auf dieses Maß werden wir uns langfristig orientieren,aber jetzt im Moment haben wir ein ganz tolles Jahr. Wir haben sehr viel Regen, die Bäume sind knalle grün und fett. Da findet jeder was er braucht bei uns."

Haberland züchtetbei Wiedemar an der Autobahn 9 zahlreiche Blaufichten und Nordmanntannen auf einer Fläche von 50 Hektar.

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