Mit einem mulmigen Gefühl werden am Wochenende viele Menschen in der Region Halle-Bitterfeld ihren Joghurt gegessen haben. Wie am Freitagabend bekannt wurde, ist ein Joghurtbecher in einem Halleschen Supermarkt gefunden worden, dermit einer gesundheitsschädlichen Substanz versehen war. Ein 42-jähriger Mann war als Tatverdächtiger festgenommen worden. Torsten Rößler, ist die Gefahr damit gebannt?
Nicht ganz - es besteht nun kein Grund zu Panik, weitere Joghurtbecher mit der schädlichen Substanz nicht gefunden worden. Aber, die Polizei hält ihre Warnung aufrecht. Kunden sollten sich vor allem die Deckel der Becher genau ansehen, ob da z.B. ein kleines Loch drin ist. Wenn die Verpackung unbeschädigt ist, spricht nichts dagegen, Joghurt zu kaufen und zu essen.
Was war er denn, was in dem Joghurtbecher gefunden wurde?
Da hält sich die Polizei sehr bedeckt, aus ermittlungstaktischen Gründen. Das ist Täterwissen, und wird nicht preisgegeben. Es war wohl kein tödliches Gift, eher eine Flüssigkeit, die man nicht im Körper haben will und die Gesundheit schädigen kann, wie sich die Polizei ausdrückt.
Der 42-jährige Tatverdächtige hatte die Polizei ja selbst auf die Verunreinigung aufmerksam gemacht - was wollte er denn eigentlich und sitzt er jetzt im Gefängnis?
Er wurde wieder laufen gelassen, die Staatsanwaltschaft konnte keinen Haftgrund erkennen. Die Polizei hat wenig Zweifel, daran dass es sich um den Täter handelt. Der Mann aus dem Osten Sachsen-Anhalts ist – nicht ganz richtig im Kopf - sagen wir es mal so- und wegen etlicher anderer Straftaten polizeibekannt. Es ging nicht um Erpressung- vermutlich ist er ein Nachahmungstäter, nach dem Fall von mutwillig vergifteten Lebensmitteln vor einer Woche am Bodensee. Die Polizei in Halle hat den 42-jährigen hier genauestens unter Beobachtung, auch wenn er nicht in Haft sitzt. Die Ermittlungen gehen weiter.
In Abstimmung mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt wird die Warnmeldung vom 06.10.2017 hiermit aufgehoben!
Aufgrund der umgehend eingeleiteten Sofortmaßnahmen und des ineinandergreifenden Krisenmanagements von Polizei, des betroffenen Herstellers sowie der Supermärkte wird inzwischen davon ausgegangen, dass sich keine weiteren manipulierten Joghurtprodukte mehr im Verkauf befinden.
Unabhängig vom konkreten Fall sind Verbraucher immer aufgefordert, die Verpackungen erworbener Lebensmittel auf Unversehrtheit zu prüfen.
Das für die weiteren Ermittlungen wichtige Untersuchungsergebnis des augenscheinlich manipulierten Produkts liegt der Polizei noch nicht vor. Die Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen dauern weiter an.
Hier die offizielle Warnmeldung der Polizei vom Freitag
Der betroffene Hersteller, die Firma Ehrmann, richtete ebenfalls eine Hotline für Verbraucher ein. Wer unsicher ist, kannsich telefonisch unter +49 800 3476266 melden oder per Mail an die Adresseinfo@ehrmann.dewenden.