Die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder beraten von diesem Mittwoch (13.00 Uhr) an über ein mögliches Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket. Auf der Tagesordnung des zweitägigen Treffens in Bremerhaven steht auch die Debatte über eine von den Ländern geforderte Aufstockung der sogenannten Regionalisierungsmittel. Ferner soll es auf der Verkehrsministerkonferenz über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Verkehrsbereich sowie um Elektromobilität gehen, wie aus einer Mitteilung des zuständigen Bremer Ressorts hervorgeht.
Bund und Länder haben sich bisher nicht auf die Finanzierung eines Nachfolgemodells des 9-Euro-Tickets einigen können. Der Bund hat Forderungen der Länder nach generell mehr Geld für den Nahverkehr bisher zurückgewiesen.
Erwartet wird, dass eine im September eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Nachfolge des 9-Euro-Tickets auf der Ministerkonferenz ihre Ergebnisse vorstellt. Es sollen zudem mehrere Fahrscheinmodelle zur Entscheidung vorgelegt werden.
Das millionenfach gekaufte 9-Euro-Ticket hatte im Juni, Juli und August für je einen Monat bundesweit Fahrten in Bus und Bahn ermöglicht. Die Ampel-Koalition im Bund hatte sich bereit erklärt, den Ländern für ein bundesweites Nahverkehrsticket jährlich 1,5 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen, wenn die Länder mindestens den gleichen Betrag zur Verfügung stellen. Ziel sei ein Preis zwischen 49 und 69 Euro im Monat.
Sachsen-Anhalt plant das 365-Tage-Ticket - heißt: ein Jahr lang können Pendler umgerechnet für einen Euro am Tag den Nahverkehr nutzen. Das wäre günstiger als das Monatsmodell.
Ob und wie das funktioniert, soll zunächst in zwei Regionen getestet werden - einmal in der Stadt, einmal auf dem Land. Neun von 13 Kommunen haben sich für das Pilotprojekt beworben.
Das Verkehrsministerium sieht sich die Konzepte nun an - in einem knappen Jahr soll es losgehen, so der Plan aktuell. Ob es dabei bleibt, hängt aber auch davon ab, ob der Nachfolger des 9-Euro-Tickets nun kommt und wenn ja, wie schnell.