Das war´s mit Sigmund Jähn als Namensgeber. Das neue Planetarium am Holzplatz in Halle wird nicht mehr den Namen des ersten Deutschen im Weltall führen - so wie das alte auf der Peißnitz.
Das beschloss der Stadtrat am Mittwoch. 28 Stadträte stimmten für den Vorschlag der Grünen-Fraktion, 18 waren dagegen, 3 Stadträte enthielten sich. Vor der Entscheidung war erneut eine Debatte um den Namenszusatz «Sigmund Jähn», dem ersten Deutschen im All, entbrannt. Die Fraktion der Linken hatte einen solchen Vorschlag eingebracht. Die Gegner einer solchen Benennung führten an, dass Jähn ein Repräsentant des DDR-Regimes gewesen sei.
Die Linke im Stadtrat bezeichnete den neuen Namen als «mutlosen Kompromiss». Andere Fraktionen brachten vor dem Beschluss weitere Namenszusätze ins Spiel. Die Fraktion des Vereins «Hauptsache Halle» schlug beispielsweise den Namen des US-Astronauten Neil Armstrong vor. Auch der Name des 44-jährigen deutschen Astronauten Alexander Gerst fiel in der Diskussion.
Im Rundbau eines ehemaligen Gasometers soll in Halle bis Ende 2021 das neue Planetarium entstehen. Unter der Sternenkuppel sollen dann Lesungen, Konzerte und Hörspiele stattfinden sowie Wissensdokumentationen gezeigt werden. Für Künstler gebe es die Möglichkeit des visuellen Malens. Die Projektoren können 360-Grad-Aufnahmen und Videos auf die Kuppel beamen. Selbst Hochzeiten sollen möglich sein.