Afghanistan, Kundus: Soldaten der Bundeswehr

Truppenabzug aus Afghanistan

Die USA haben sich den 11. September als Abzugstermin für ihre Truppen vorgenommen - den 20. Jahrestag der Terroranschläge von New York und Washington. Präsident Joe Biden sagte gestern Abend "Es ist Zeit, Amerikas längsten Krieg zu beenden. Es ist Zeit für die amerikanischen Truppen, nach Hause zu kommen."und mit Blick auf dieTerroranschläge vom 11. September 2001 in den USA: "Wir sind nachAfghanistangegangen wegen eines schrecklichen Angriffs, der vor 20 Jahren geschah. Das kann nicht erklären, warum wir 2021 dort bleiben sollten."Die USA müssten sich auf aktuelle Herausforderungen konzentrieren, statt mit den Taliban Krieg zu führen.

Daraufhin beschlossen am Mittwoch auch die Außen- und Verteidigungsminister der Nato, dass alle Bündnistruppen das asiatische Krisenland nach 20 Jahren verlassen.

Die Bundeswehr könnte nach den Plänen der Bundesregierung bis Mitte August ausAfghanistanabgezogen werden. Das sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gestern in einer telefonischen Unterrichtung der Fachpolitiker aller Bundestagsfraktionen zu den Abzugsplänen, wie die Deutsche Presse-Agentur von mehreren Teilnehmern erfuhr. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Truppensteller des Nato-Einsatzes inAfghanistan. Derzeit sind noch 1.100 deutsche Soldaten dort stationiert. Insgesamt sind es 10.000 Soldaten der Nato.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte in den ARD-«Tagesthemen», die Entscheidung für den gemeinsamen Truppenabzug sei von allen 30 Nato-Verbündeten mitgetragen worden. Es werde ein geordneter Abzug, bei dem die Sicherheit der Soldaten gewährleistet sei.

Maas sicherteAfghanistaneine Fortsetzung der Unterstützung im zivilen Bereich für die Zeit nach dem Abzug zu. «Wir geben jedes Jahr fast eine halbe Milliarde Euro aus, um Aufbauleistung inAfghanistanzu leisten, und das wird weitergehen.» Er setze außerdem darauf, dass bei den Friedensverhandlungen in Katar nachhaltige Ergebnisse erzielt würden, damit nach dem Truppenabzug nicht wieder Chaos inAfghanistanausbricht. «Das müssen wir unbedingt verhindern.»

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