Luftaufnahme von beschädigten Häusern in Casamicciola

Tote und Verletzte nach Unwetter auf italienischer Insel Ischia

«eine Tragödie»

Im Schlamm versunkene Autos, bis ins Meer gerissene Busse, Schutt und Verwüstung in den Straßen: Heftige Unwetter haben am Samstag im Norden der italienischen MittelmeerinselIschiaÜberschwemmungen und Chaos angerichtet. Mindestens sieben Menschen, darunter zwei Kinder und ein 22 Tage altes Baby, verloren in den Schlammmassen ihr Leben, wie die zuständige Präfektur Neapels mitteilte. Einige erlitten Verletzungen. Am Sonntagabend suchten die Retter noch nach weiteren Vermissten. Feuerwehrtaucher prüften, ob sich in den ins Meer gespülten Autos möglicherweise Opfer befinden. «Es ist eine Tragödie», sagte der Zivilschutz-Chef, als das Ausmaß der Verwüstung zutage trat. In Rom betete Papst Franziskus für die Menschen aufIschia- einer bei Touristen beliebten Insel, auf der auch Altkanzlerin Angela Merkel gerne Urlaub machte.

Das Unwetter brach in den frühen Morgenstunden über das Eiland mit etwas mehr als 60 000 Einwohnern herein. Besonders betroffen war der Küstenort Casamicciola im Norden. Zwischen Häusern fraß ein Erdrutsch eine Schneise der Zerstörung in einen Hang, wie Fotos zeigten. 30 Gebäude wurden bei dem Unwetter in Mitleidenschaft gezogen. Die Gegend galt als Risikogebiet. Schnell wurden Stimmen laut, die Behörden hätten in den vergangenen Jahren nicht genug für den Schutz unternommen. Wassermassen spülten Autos durch die Straßen, die teilweise auf dem Dach liegen blieben. Aus einem ins Meer gerissenen Wagen rettete die Feuerwehr nach eigenen Angaben zwei Menschen.

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