Eine verdächtige Person wird von Polizisten in den Bundesgerichtshof gebracht.

Terrorzelle "Der harte Kern"

NachderZerschlagung einer mutmaßlichen rechten Terrorzelle werden immer mehr Details bekannt. Wie die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, agierte die Gruppe unter dem Namen «DerharteKern». Die Männer hätten unter anderem Bezüge zuderrechtsextremen Gruppierung «Soldiers of Odin» (SOO) gehabt, einer 2015 in Finnland gegründeten, rechtsextremistischen Bürgerwehr, die sich dann auch in Deutschland bildete. Die SOO-Mitglieder treten dem Bericht zufolge meist schwarz gekleidet auf, die Jacken ziert ein Wikingerschädel als Gruppenlogo.

Alle zwölf am Freitag festgenommenen Männer sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) erließen im Laufe des Samstags Haftbefehle gegen vier mutmaßliche MitgliederderGruppe und acht mutmaßliche Unterstützer. Einer dieser Unterstützer soll aus dem Landkreis Wittenberg kommen, ein weiterer aus dem Salzlandkreis. Die Festgenommenen, alles Deutsche, sind dem Vernehmen nach zwischen 31 und 60 Jahre alt. Sie sollen sich bereit erklärt haben, Geld zu geben, Waffen zu beschaffen oder an künftigen Anschlägen mitzuwirken.

Laut Bundesanwaltschaft hatte sich die Gruppe in Chats und telefonisch ausgetauscht und auch schon mehrfach getroffen. Diese Treffen soll der 53-jährige Werner S. aus dem Raum Augsburg koordiniert haben, zum Teil unterstützt von Tony E. (39) aus Niedersachsen (Landkreis Uelzen). Wie «Der Spiegel» berichtete, sollen mehr als zehn Leute am vergangenen Samstag im westfälischen Minden zusammengekommen sein. Dieses Treffen sei von den Sicherheitsbehörden mit großem Aufwand observiert worden. Wie das Magazin berichtet, hatten Staatsschützer Werner S. bereits vor mehreren Monaten entsprechend eingestuft. Bundesweit zählte die Polizei demnach zuletzt 53 rechtsextreme Gefährder, denen sie schwere Gewalttaten bis hin zu Anschlägen zutraut.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU)hatte am Freitag zu den Durchsuchungen bekanntgegeben, dass ein Verwaltungsmitarbeiter der Polizei suspendiert worden sei. Dieser Mann ist dem Vernehmen nach einer der mutmaßlichen Unterstützer.

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