Frauen in Führungspositionen

Studie: Frauenanteil in Führungspositionen 2023 rückläufig

Höhere Quote in Ostdeutschland

Frauen sind in den Chefetagen deutscher Firmen immer noch in einer deutlichen Minderheit. Einer Studie des Informationsdienstleisters Crif zufolge ist ihr Anteil zuletzt sogar leicht gesunken. Aktuell liege die Quote bei 23,9 Prozent, nach 24,6 Prozent im Vorjahr und 24,9 Prozent im Jahr 2021.

Den Daten zufolge gibt es große Unterschiede je nach Region, Unternehmensgröße und Branche. Für die Analyse hatte Crif rund 1,9 Millionen Führungspositionen ausgewertet. Dazu zählen Geschäftsführer, Aufsichtsratsmitglieder und -vorsitzende, geschäftsführende Gesellschafter sowie Vorstandsmitglieder und -vorsitzende.

In Ostdeutschland sind demnach mehr Frauen in Führungspositionen vertreten als im Westen. «Brandenburg belegt mit einer Quote von 29,6 Prozent den Spitzenplatz, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (28 Prozent),Sachsen(27,3 Prozent) sowie Thüringen (26,3 Prozent) undSachsen-Anhalt(25,1 Prozent)», so Crif. «Bremen (19,3 Prozent) und Baden-Württemberg (22,3 Prozent) haben hingegen die geringste Frauenquote in Führungspositionen.»

Crif erklärt dies mit historischen, sozioökonomischen und kulturellen Faktoren. «In den neuen Bundesländern arbeiten mehr Frauen in Vollzeit, was auch dazu führt, dass sie in Führungspositionen häufiger vertreten sind», sagte Crif-Geschäftsführer Frank Schlein der Mitteilung zufolge.

Hinsichtlich der Branchenzugehörigkeit seien im Gesundheitswesen Frauen mit einer Quote von 36,8 Prozent am stärksten in Führungspositionen vertreten, so Crif. Im Handel und im Verlagswesen sind jeweils gut ein Viertel der Führungspositionen mit Frauen besetzt. In Branchen wie der Energieversorgung (11,3 Prozent), dem Maschinenbau (9,9 Prozent) und dem Baugewerbe (9,7 Prozent) seien sie hingegen unterrepräsentiert.

In kleinen Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten steigt der Untersuchung zufolge die Frauenquote in Führungspositionen auf 27,9 Prozent, während sie in Unternehmen mit 101 bis 500 Mitarbeitern auf 12,2 Prozent abfalle. Bei Großunternehmen mit über 10.000 Mitarbeitern liege der Anteil weiblicher Führungskräfte bei 17,0 Prozent.

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