Kadaver-Suchhunde, Zäune und landkreisübergreifende Übungen: Sachsen-Anhalt bereitet sich auf die näher rückende AfrikanischeSchweinepestvor. «Es ist nicht die Frage, ob wir irgendwann betroffen sind, sondern mehr die Frage, wann wir betroffen sind», sagte Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Magdeburg. Der Minister legte einen Zehn-Punkte-Plan zur Bekämpfung der AfrikanischenSchweinepest(ASP) vor. Bei ASP handelt sich um eine schwere Virusinfektion bei Haus- und Wildschweinen, die immer tödlich verläuft. Es drohen erhebliche wirtschaftliche Schäden. Auf den Menschen ist das Virus nicht übertragbar.
In Sachsen-Anhalt ist die AfrikanischeSchweinepestnoch nicht aufgetreten. Im Nachbar-Bundesland Mecklenburg-Vorpommern müssen jetzt nach einem Ausbruch in einem Mastbetrieb über 4000 Schweine getötet und entsorgt werden. Landwirtschaftsminister Sven Schulze berichtete, dass am Montag ein Transport mit Tieren aus dem Betrieb auf sachsen-anhaltischem Gebiet gestoppt wurde. Er sei zum Schlachthof nach Weißenfels unterwegs gewesen, aber mit Polizeibegleitung wieder zurückgeschickt worden.
Der vorgelegte Zehn-Punkte-Plan zur Bekämpfung der ASP sieht vor, dass weiteres notwendiges Equipment angeschafft wird, dazu gehören entsprechende Zäune und andere Ausrüstungsgegenstände. Eine zweistellige Zahl von Hunden soll als sogenannte Kadaver-Suchhunde ausgebildet werden und ständig zur Verfügung stehen. Bei kreisübergreifenden Tierseuchenübungen auf Landes- und Landkreisebene solle im kommenden Jahr der Ernstfall geprobt werden. Zudem sollen weiter Prämien für den Abschuss von Wildschweinen gezahlt werden. Das Zehn-Punkte-Programm sieht zudem die Einrichtung von Krisenstäben im Ministerium, im Landesverwaltungsamt und auf Kreisebene vor. Zudem sollen die Bürger gezielter informiert werden.
Deutlich mehr Geld muss außerdem in die Vorbereitungen fließen. Sachsen-Anhalt zahlt hunderttausende Euro für Abschüsse von Wildschweinen, außerdem 350.000 Euro für einen ASP-Schutzzaun an der Grenze zum besonders stark betroffenen Polen.