Hören, Schwerhörigkeit

Rechtzeitig Schwerhörigkeit erkennen

Ab wann benötigt man ein Hörgerät?

Schwerhörigkeit ist mittlerweile eine weitverbreitete Erkrankung, die sich tatsächlich durch alle Altersgruppen zieht. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für fortschreitenden Hörverlust im höheren Alter steigt, ist es ebenfalls auch für Kinder und Erwachsene ein relevantes Thema.

Die Ursachen dieser Erkrankung sind vielfältig. Schwerhörigkeit oder schleichender Hörverlust kann beispielsweise durch Stress, Durchblutungsstörungen, angeborene Dispositionen oder Alterserscheinungen ausgelöst werden. Ist von einer dauerhaften Hörminderung auszugehen, raten die Experten zu einem Hörgerät. Akustiker und Ärzte raten sogar häufig schon vor der eigentlichen Indikation zum Tragen eines passenden Hörgerätes. Der frühzeitige Einsatz kann unter Umständen das Fortschreiten der Symptome verzögern oder sogar aufhalten.

Da sich der Verlust des Hörvermögens in den meisten Fällen schleichend einstellt, bemerken Betroffene diesen Zustand erst bei stärker werdenden Symptomen. Die folgenden Symptome sind klassisch für den Beginn einer Schwerhörigkeit:

  • Angehörige weisen immer wieder daraufhin, dass der Fernseher oder das Radio verhältnismäßig laut eingestellt sind
  • Gesprächspartner werden schlecht verstanden, erst recht bei lauten Umgebungsgeräuschen
  • Gesprächen, in denen viele Menschen durcheinandersprechen, sind schwer zu folgen
  • Kühlschrank, Wecker, Telefon, Türklingel werden schlecht oder gar nicht mehr gehört

Auch Schwindel oder Tinnitus können deutliche Signale für eine Erkrankung des Hörvermögens sein.

Grundsätzlich gilt: Umso früher eine fortschreitende Hörminderung erkannt wird, umso besser stehen die Chancen eine Verschlimmerung aufzuhalten oder zu verlangsamen. An dieser Stelle ist auch erneut darauf hinzuweisen, dass Angehörige und Freunde meist früher eine Veränderung in der Hörqualität bemerken als der Betroffene selbst. Sollte man also wiederholt auf ein schlechteres Hörvermögen hingewiesen werden, so ist eine Untersuchung beim Akustiker oder HNO-Arzt angezeigt. Einige Hörgeräte-Hersteller, wie beispielsweise Geers, bieten sogar kostenlose und unverbindliche Hörtests an.

Generell ist es zu empfehlen regelmäßige Routineuntersuchungen durchführen zu lassen, beispielsweise im jährlichen Zyklus. So können Veränderung schnell erkennt und frühzeitig behandelt werden. Denn es ist noch mal zu betonen, dass die Schwierigkeit bei der Einschätzung des richtigen Zeitpunktes für ein Hörgerät vom Erkennen der Symptome abhängt. Welche Kosten dabei von der Krankenkasse übernommen werden, hängt von der jeweiligen Krankenkasse und der individuellen Erkrankung ab.

Grundsätzlich kann man zwischen analogen und digitalen Hörgeräten unterscheiden. Ein analoges Hörgerät nimmt Umgebungsgeräusche auf und gibt sie über einen Lautsprecher an Träger wieder. Hier können keine Geräusche gefiltert oder im Einzelnen reduziert werden. Wenn man dabei bedenkt, dass Betroffene häufig ein reduziertes Sprachverständnis haben und dabei übersensibel auf Umgebungsgeräusche wie Straßenlärm reagieren, kann ein analoges Hörgerät je nach Symptomlage die falsche Lösung sein.

Ein modernes digitales Hörgerät nimmt nicht nur Geräusche auf und gibt sie lauter über einen Lautsprecher an den Träger weiter, sondern verarbeitet sie und gibt diese den Einstellungen entsprechend gefiltert weiter. So ist je nach Modell beispielsweise möglich, dass Gespräche lauter und Umgebungslärm, wie auch Windgeräusche leiser gestellt werden. Die Klangqualität ist im Gegensatz zur analogen Lösung deutlich besser. Mittlerweile sind viele Geräte bereits über Bluetooth mit dem Mobiltelefon oder anderen Geräten koppelbar, sodass der Fernseher oder die Musik direkt über das Gerät gehört oder sogar telefoniert werden kann.

Weiterhin unterscheidet man zwischen Im-Ohr-Hörgeräten (IdO) und Hinter-dem-Ohr-Geräten (HdO). Die IdO-Lösungen liegen im Trend. Diese Geräte werden im Ohr getragen und sind sehr klein gebaut, wodurch sie kaum auffallen. Die HdO-Geräte sind die gängigsten Hörhilfen. Das Hörgerät befindet sich hinter dem Ohr und leitet über einen kleinen Schlauch, der in den Gehörgang reicht, den Schall weiter. Moderne HdO-Geräte sind, obwohl sie extern getragen werden kaum mehr auffällig.

Alle Geräte haben ihre Vor- und Nachteile. Für wen welches Gerät passt, ist völlig individuell. Eine ausgiebige Beratung bei entsprechenden Experten ist daher unerlässlich.

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