Die magischen Raunächte

Bis 6. Januar besser nicht waschen?

Der Volksglaube unserer Vorfahren bezeichnet die Zeit zwischen Heiligabend und dem Drei-Königs-Tag als Raunächte

Wotan und seine wilde Meute

Der Sage nach soll in diesen 12 Nächten der germanische Gott Wotan zusammen mit seiner Gefährtin Holda unter Hundegebell das Heer der Verstorbenen angeführt haben und wild durch das Land geritten sein. Das war den Menschen unheimlich und sie wappneten sich gegen Geister und Dämonen. So wurden Ställe und Häuser mit Kräutermischungen und unter Segenssprüchen ausgeräuchert – daher auch der Name Rau- bzw. Rauchnächte

Das Ding mit der Wäsche

Außerdem durften keine Wäscheleinen aufgespannt werden, damit sich die Himmelsreiter um Wotan nicht darin verfingen und so Unglück über das Haus brachten. Auch Bettlaken durften nicht gewaschen und zum Trocknen aufgehängt werden, weil – so der Glaube damals – das Laken von den Himmelsreitern mitgenommen und im Laufe des Jahres als Leichentuch für den Hausbesitzer zurückgebracht würde. Alles keine schöne Vorstellung aber so war das früher. Ihr könnt dran glauben oder ihr benutzt einen Wäschetrockner – davon steht nämlich nichts in der Sage der Raunächte.

Zeit für Ruhe und Rituale 

Für moderne Menschen, die an die Raunächte glauben, ist diese Zeit eine Zeit des des Nachdenkens, in der sie auch bestimmte Rituale abhalten. Zum Beispiel das der 13 Wünsche. Hier soll man vor der ersten Raunacht 13 Wünsche überlegen und einzeln auf 13 Zettel schreiben. Die Zettel faltet man zusammen und legt sie in eine schöne Schale. An jedem Abend der 12 Raunächte zieht man zufällig einen, lässt ihn gefaltet und verbrennt ihn in einem feuerfesten Gefäß machen. Mit dem Verbrennen soll man den Wunsch an das Universum übergeben.

Am Ende der Raunächte bleibt dann ein Zettel, also ein Wunsch übrig. Diesen Wunsch liest man dann auch. Das ist der Wunsch, um dessen Erfüllung man sich im neuen Jahr selbst kümmern muss. 

Der Raunachtzeitraum

In den meisten Regionen beginnen die zwölf heiligen Nächte in der Nacht auf den 25. Dezember um 0 Uhr und enden am 6. Januar, dem Dreikönigstag, um 24 Uhr. Nach dem Volksglauben zogen sich die stürmischen Mächte der Mittwinterzeit in der Nacht auf den 6. Januar wieder zurück.

Diese magische Zeit ist voller Legenden, Märchen und Mythen. An Raunächten führen die Menschen bis heute altbekannte Rituale durch wie das Bleigießen, das Räuchern der Häuser und Ställe oder das Sternensingen am 6. Januar.

Je nach Region unterscheidet sich die Anzahl der Raunächte, Mancherorts sind es nur drei meist aber zwölf Nächte. Bei manchen beginnen die Raunächste schon zur Wintersonnenwende am 21. Dezember. Daher gelten als die vier wichtigsten Raunächte:

  • 21. Dezember (Thomasnacht, die Wintersonnenwende) (längste Nacht des Jahres)
  • 24./25. Dezember (Heiliger Abend, Christnacht)
  • 31. Dezember/1. Januar (Silvester)
  • 5./6. Januar (Vorm Erscheinen des Herrn, Heilige Drei Könige)
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