Der Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer, Patrick Moster, hat sich für eine rassistische Entgleisung während des olympischen Einzelzeitfahrens entschuldigt.
"Ich stand in der Verpflegung und habe Nikias Arndt angefeuert. Im Eifer des Gefechts und mit der Gesamtbelastung, die wir momentan hier haben, habe ich mich in der Wortwahl vergriffen. Es tut mir unendlich leid, ich kann nur aufrichtig um Entschuldigung bitten. Ich wollte niemanden diskreditieren", sagte Moster am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Der 54-Jährige wollte Arndt anfeuern, den vor dem Kölner fahrenden Algerier einzuholen. Dabei ließ er sich zu einer rassistischen Bemerkung verleiten. "Wir haben selbst viele Bekannte mit nordafrikanischen Wurzeln, wie gesagt, es tut mir leid", betonte Moster. Rudolf Scharping, Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer, verurteilte die Aussage als "nicht akzeptabel" und kündigte Gespräche nach den Spielen an. Er erwähnte aber auch den "besonderen Stress".
Der Deutsche Olympische Sportbund kündigte eine Reaktion an. "Das Team D steht für die Einhaltung der olympischen Werte Respekt, Fairplay und Toleranz und lebt diese in all ihren sportlichen Wettbewerben", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. "Es ist wichtig, dass sich Patrick Moster unmittelbar nach dem Wettkampf entschuldigt hat. Wir werden noch heute das persönliche Gespräch mit ihm suchen und die Situation aufarbeiten."
Der deutsche Radsportler Nikias Arndt hat den rassistischen Kommentar seines Sportchefs Patrick Moster scharf verurteilt. «Ich bin entsetzt über die Vorfälle beim heutigen olympischen Zeitfahren und möchte mich hiermit deutlich von den Aussagen des sportlichen Direktors distanzieren! Solche Worte sind nicht akzeptabel», schrieb der Radprofi am Mittwoch bei Twitter.
Empörung und Druck waren groß, nun hat der Deutsche Olympische Sportbund dem umstrittenen Rad-Sportdirektor Patrick Moster die Rote Karte gezeigt. Der Funktionär muss nach seiner rassistischen Entgleisung bei den Olympischen Spielen in Tokio die Heimreise antreten. Das entschied der Deutsche Olympische Sportbund mit 24 Stunden Verspätung, erklärte Präsident Alfons Hörmann