Queen

Queen Elizabeth feiert 96. Geburtstag

Gratulation, Eure Majestät

Eine Welt in der Krise, ein schwarzes Schaf in der Familie und ein Enkel, der vom anderen Ufer des Atlantiks aus jederzeit den Familienfrieden ins Wanken bringen kann. Auch nach 70 Jahren auf dem Thron dürfte Queen Elizabeth II. nicht allzu langweilig sein. Heute, am 21. April, feiert die Monarchin ihren 96. Geburtstag. Ans Ende ihrer Regentschaft verschwendet sie - zumindest so weit man das von außen erfährt - kaum einen Gedanken. In der Öffentlichkeit lässt sich die Queen jedoch immer seltener blicken.

Auch ihren Ehrentag dürfte die Königin im kleinsten Kreis verbringen. Das ist allerdings nicht unüblich, denn öffentlich wird ihr Geburtstag traditionell erst Anfang Juni mit der "Trooping the Colour"-Parade gefeiert. In diesem Jahr ist die Parade Teil eines viertägigen Feierwochenendes mit Gottesdienst, Konzert vor dem Buckingham-Palast, großen Festtafeln und Partys im ganzen Land - zu Ehren des Platin-Jubiläums, das die Queen in diesem Jahr begeht. Die Vorbereitungen laufen seit langem auf Hochtouren, doch wird eure Majestät fit genug für den Feiermarathon sein?

«Das wird größtenteils von ihrer Gesundheit abhängen», sagt der Monarchie-Experte Craig Prescott im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Es wird zweifellos alles so gestaltet, dass sie so viel wie möglich dabei sein kann, aber es mag sein, dass sie nicht an allen Feiern teilnehmen kann.» So werde sie möglicherweise die Parade und den Gottesdienst wahrnehmen, aber dem großen Konzert am Buckingham-Palast eher fernbleiben, mutmaßt der Wissenschaftler von der Bangor University.

Im Februar, fast zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie, ereilte sie auch noch das Coronavirus.Bei einem kürzlichen Termin sagte sie mit Blick auf ihren Fuß, sie könne sich nicht rühren. Der Bewegungsradius von Elizabeth II., er hat sich innerhalb einiger Monate rapide verkleinert. Die meisten ihrer Termine erledigt sie von Schloss Windsor aus - doch selbst dort setzt sie mittlerweile Gottesdienste aus, die, wie gerade erst am Gründonnerstag, fast vor ihrer Haustüre stattfinden.

«Ihr Gesundheitszustand bedeutet, dass sie nicht mehr tun kann, was sie immer getan hat, ihre Arbeitstage sind begrenzter», hält Prescott fest - erinnert aber auch daran, welche Verantwortung noch immer auf den Schultern des Staatsoberhauptes liegt. Tag für Tag bearbeite sie die roten Boxen mit Regierungspapieren und unterzeichne Gesetze. 1947, als die junge Prinzessin Elizabeth ihren künftigen Untertanen versprach, ihnen bis zum Ende ihres Lebens zu dienen, habe noch niemand ahnen können, wie lange dies sein würde, meint der Experte. «Dass sie immer noch weitermacht, trotz ihrer schwindenden Kräfte, zeigt einen außerordentlichen Einsatz für ihre Rolle.»

Ob nach dem offiziellen Geburtstag und dem Jubiläumstrubel etwas mehr Ruhe einkehrt, ist fraglich. Denn auch die eigene Familie sorgt immer wieder für neue - nicht ausschließlich positive - Überraschungen. Zwar ist es um die Missbrauchsvorwürfe gegen ihren angeblichen Lieblingssohn Prinz Andrew mit einem millionenschweren Vergleich ruhiger geworden, doch auch Enkel Harry, der mit seiner Frau Meghan kurz vor Ostern überraschend zu einem Kurzbesuch in Windsor vorbeischaute, könnte weiter für Trubel sorgen. Noch in diesem Jahr sollen seine Memoiren erscheinen - Konfliktpotenzial inklusive.

Seite teilen