Neues Wasser für Leipziger Rosentalteich

Baugrubenwasser von Arbeiten im Zoo lassen Pegel steigen

Um den niedrigen Wasserstand des Vorderen Leipziger Rosentalteichs auszugleichen, wird dieser gerade vorgereinigtem Baugrubenwasser aus der Zoobaustelle „Feuerland“ befüllt. Das kann zu einer durch Eisenablagerungen verursachten rötlich braunen Verfärbungdes Teichwassers kommen teilt die Stadt mit. Diese hat aber keine Auswirkungen auf die Umwelt.

Der Vordere Rosentalteich hat einen Durchmesser von circa 85 Metern an der befestigten Böschungsoberkante und ist bei Mittelwasserstand circa 4.600 Quadratmeter groß. Er wird normalerweise ausschließlich durch Niederschlagswasser und durch oberflächennahes Schichtenwasser gespeist. In den Jahren 2018 und 2019 war er komplett trocken. Im Jahr 2021 war nur eine kleine Restpfütze vorhanden. Auch in diesem Jahr war seit Juni kein Wasser mehr im Teich.

Hintergrund

Mitte des 19. Jahrhunderts war der Teich angelegt worden. Kartographisch erfasst wurde er spätestens mit der Stadtkarte „Leipzig und die angrenzenden Dörfer im Osten“ um 1864. Um 1970 gab es Planungen den Zooeingang auf die Westseite zu verlegen. Davon wurde nur die Umgestaltung des vorderen Rosentalteiches realisiert. Aus dem ehemaligen nierenförmigen Teich wurde eine kreisrunde Wasserfläche. Zur Befestigung des Ufers nutzte man Rasengitterplatten aus Beton, wodurch die naturnahe Gestaltung des alten Teiches verloren ging. Die klare geometrische Form wurde bewusst als Gegenstück zur ursprünglichen Gestaltung eingesetzt.

Ab 1707 war das Rosental mit der großen Wiese und den noch weglosen, in den Wirtschaftswald geschlagenen Sichtschneisen angelegt worden. Ursprünglich wollte Kurfürst August der Starke (1670-1733) auf den Flächen ein Lustschloss errichten lassen. Die sture Beharrlichkeit des Stadtrates gegen das Projekt, veranlasst ihn schließlich das Vorhaben aufzugeben. 1777 wurde auf Betreiben von Hofrat Böhme, Besitzer des Gohliser Schlösschens, ein Spazierweg zwischen Rosentalgasse und dem Gohliser Schlösschen angelegt. 1835 erarbeitete der spätere Ratsgärtner Rudolph Siebeck (1812-1878) einen Entwurf zur Umgestaltung des ehemals barocken Grundrisses in einen englischen Landschaftspark. Durch die behutsamen Veränderungen konnten bis heute Teile des Rosentals als ursprünglicher Auwaldbestand mit einer großen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten bewahrt werden.

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