Nach monatelangen Verschiebungen ist die krisengeplagte Nasa-Mondmission «Artemis1»am Mittwoch zu einem ersten Teststart aufgebrochen. Mit der Rakete «Space Launch System»startete die unbemannte Kapsel «Orion»vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida, wie auf Live-Bildern der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war. Rund drei Wochen lang soll «Orion»in einer Umlaufbahn um den Mond herum unterwegs sein, bevor die Kapsel am 11. Dezember zurück auf der Erde erwartet wird.
Die Mission stand bislang unter keinem gutenStern: Nach Verzögerungen und Kostenexplosionen bei Entwicklung und Bau musste der erste Teststart bereits zahlreiche Male verschoben werden - unter anderem wegen zwei aufeinanderfolgender Stürme und verschiedener technischer Probleme.
Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm «Artemis» sollen eigentlich schon in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person.
Bei der Mission sollen zunächst vier Astronauten mit «Orion» in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen sollen. Geplant ist der Start derzeit frühestens 2025. Auch ein Rover soll mit.
Zudem sollen auf dem Mond und in dessen Umlaufbahn Außenposten entstehen, auch als Basis für eine spätere Mars-Mission. Auch die europäische Raumfahrtagentur Esa und die Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an dem derzeit rund 30 Milliarden Dollar teuren Projekt beteiligt.