Rund zwei Wochen nach der tödlichen Attacke auf einen Jogger in Norditalien haben Förster die wildlebendeBärinJJ4 eingefangen. Das Bärenweibchen wurde in der Nacht von dem Trentiner Forstkorps mit der Hilfe einer großen Rohrfalle gefasst und für den anschließenden Transport in ein Wildreservat vorbereitet, sagte der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, am Dienstag vor Journalisten. «Der Fang von JJ4 sorgt nun für mehr Ruhe und Sicherheit in dem Gebiet.»
Nachts gegen 23.00 Uhr gelang den Einsatzkräften im Val Meledrio, einem Verbindungstal nahe dem Val di Sole in der norditalienischen Provinz Trentino, demnach der Fang. Bei derBärinwaren den Angaben zufolge insgesamt drei ungefähr zwei Jahre alte Jungen. Bei dem Fang gerieten zwei der drei Jungen mit in die Rohrfalle, wurden jedoch wenig später freigelassen. Die Jungen seien bereits entwöhnt und vollständig unabhängig und deswegen von JJ4 getrennt worden, versicherte der in der Region für den Katastrophenschutz zuständige Raffaele de Col.
DieBärinwurde anschließend in einem mit Strom gesicherten Gehege des Tierpflegezentrums Casteller in der Provinz Trentino untergebracht, wo sich bereits M49, ein weiterer «Problembär», befindet. In der bergigen und bewaldeten Gegend sind neben Bären zudem Luchse und Wölfe heimisch. Fugatti sagte, nach dem Fang von JJ4 würde die Suche nach zwei weiteren «gefährlichen Bären», MJ5 und M62, weitergehen. Die Gefahr vor Bären in der Gegend ist nach seinen Worten daher noch nicht vollständig gebannt.
Ein 26-jähriger Jogger wurde Anfang April tot an einem Forstweg in der Trentiner Gemeinde Caldes in einem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal (Val di Sole) gefunden. Sein Körper und Gesicht waren übersät mit tiefen Kratzern und Bisswunden. Die bereits mehrfach auffällig gewordeneBärinJJ4 hatte den Man attackiert und getötet. Später stellte sich anhand eines DNA-Abgleichs heraus, dass es sich bei ihr um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen «Problembären» Bruno handelt.