Ein europaweit einzigartiges Bauprojekt feiert Richtfest: Die Bundeswehr-Übungsstadt Schnöggersburg in der Altmark. Hier können demnächst Soldaten der Bundeswehr und aus anderen Ländern den Häuserkampf üben. Auf dem Gelände gibt es alles, was zu einer richtigen Stadt gehört - zum Beispiel einen U-Bahnhof oder eine Kirche.
«Die Einsätze der Vergangenheit haben uns gelehrt, dass das Umfeld, in dem wir kämpfen müssen, nicht mehr die freie Fläche ist, sondern der urbane Raum», erklärte Generalleutnant Frank Leidenberger. «Die Konflikte wurden in die urbanen Räume getragen, und so ist es nur logisch und konsequent, wenn wir in Auftrag des Parlamentes die Soldaten in den Einsatz schicken, wir ihnen die entsprechenden realistischen Ausbildungsmöglichkeiten bieten.»
Schnöggersburg in der Letzlinger Heide ist wie eine Kleinstadt aufgebaut, aber es leben keine Menschen dort. Wenn die Geisterstadt fertig gebaut ist, stehen hier rund 500 Häuser - allerdings sind die Häuser nicht eingerichtet, nicht beheizbar und haben keine Fenster und keine Wasseranschlüsse.
Sachsen-Anhalts Finanzstaatssekretär Michael Richter sagte bei der Übergabe, Schnöggersburg sei eines der größten Infrastrukturprojekte des Landes. Die Bauaufträge seien vor allem an regionale Firmen gegangen und hätten zur Belebung der Bauindustrie in Sachsen-Anhalt beigetragen.
Die Kosten liegen bei rund 140 Millionen Euro.