Schon der Auftakt zum diesjährigen Reeperbahn-Festival in Hamburg war fulminant. So standen beim offiziellen Teil nicht nur Jan Delay, Zoe Wees, Ellie Goulding und Überraschungsgast Udo Lindenberg auf der Bühne. Auf dem Kiez legten zudem die BandKraftklubund Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz mit einem spontanen Live-Auftritt den Verkehr auf der Reeperbahn für längere Zeit lahm. Mehrere tausend Menschen standen vor der Open-Air-Bühne, jubelten der fünfköpfigen Band aus Sachsen begeistert zu und ließen sich von der Musik mitreißen.
Es sei immer ein Traum der Band gewesen, auf der Reeperbahn zu spielen, sagteKraftklub-Frontmann Felix Kummer. Und Hamburgs Kultrocker Lindenberg hatte zuvor gemeinsam mit Jan Delay bei der offiziellen Eröffnung das Kiez-Lied «Reeperbahn» gesungen und sagte im Anschluss zum Publikum: «Ein geiles Reeperbahn-Festival wünsche ich euch.» Festival-Chef Alexander Schulz hofft auf rund 40 000 Besucher bis Samstagabend.
Zum Start nahmen sich die Veranstalter und Künstler auch Zeit für andere wichtige gesellschaftliche Themen. So hielt die britische Sängerin Ellie Goulding nach ihrem Auftritt ein flammendes Plädoyer für den Klimaschutz. Und Natalia Klitschko, Noch-Ehefrau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, sprach über die aktuelle Situation der Kulturbranche in ihrem Land.
Das Club- und Branchenfestival holt rund 400 Acts auf die Bühnen der Stadt. Dabei fühlen sich die vollen Konzerte fast so an, als gäbe es keine Corona-Pandemie mehr. Wenig Abstand, kaum Mundschutzmasken, viele gut gelaunte Menschen.
Das Festival gilt als wichtiger Treffpunkt für die Branche und will vor allem einen Querschnitt der nationalen und internationalen Musikszene zeigen. Die Branchenentwicklungen stehen zudem im Fokus der begleitenden Fachkonferenz.