An der Ostsee bereitet man sich auf eine Sturmflut vor. Und das soll eine besonders starke sein, die nur selten vorkommt.
Frank Abel: Wie der Name schon sagt ist das ein Hochwasser, das dadurch entsteht, wenn die normale Flut mit einem starken Sturm zusammen auftritt, der auf die Küsten gerichtet ist.
Der Sturm pustet dann das Wasser auf die Küsten, sodass das Wasser sich dann dort staut. Es kann bei Ebbe nicht mehr richtig abfließen und schaukelt sich dann richtig hoch.
Eigentlich sagt man das übrigens nur in der Nordsee, in der Ostsee heißt das „Ostsee-Hochwasser“.
Frank Abel: Das ist schon eine richtige Hausnummer. Am heftigsten wird es an der Küste von Schleswig-Holstein, da schaukelt sich das ab jetzt hoch und erreicht Freitagnacht dann den Höhepunkt bis 2 Meter über dem normalen Wasserpegel.
Das wird von Ost nach West immer heftiger: auf Usedom bei Koserow liegen wir wahrscheinlich einen knappen Meter unter Normal, bis gut 1,30 m in Warnemünde und 1,40 m auf Poel.
Das kommt vielleicht alle 20 oder 50 Jahre mal vor. Zum letzten Mal im Januar 1995, da gab es Überschwemmungen und Deichabbrüche von hier bis nach Südschweden und Dänemark!
Frank Abel: Erst mal ganz klar: Bleibt bis Samstagmittag von den Küsten weg. Deiche, Dünen, Hafenanlagen sind tabu! Das Wasser kommt nicht nur von unten, sondern auch von der Seite, durch die Böen über 110 km/h können Wellen brechen und Sachen durch die Gegend fliegen.
Wenn Ihr ein Haus in unmittelbarer Strandnähe habt, sichert Türen, Fenster und Keller vor Wasser und stellt Elektrosachen und Wertgegenstände in die oberen Etagen. — und wenn die Rettungskräfte was sagen, dann hört bitte auf sie und macht Ihnen Platz. Die wissen, was sie tun!
Frank Abel: Samstag im Tagesverlauf wirds dann ziemlich schnell ruhiger, nachmittags sollte das vorbei sein.