Hamburg Baugerüst umgestürzt 2023

Hamburg: Baugerüst stürzt in die Tiefe

Vier tote Arbeiter

Nach dem Unglück auf einer Großbaustelle in der Hamburger Hafencity mit vier Toten und einem Schwerstverletzten sind am Dienstag die Ermittlungen zur Unglücksursache fortgesetzt worden. Spezialisten des Landeskriminalamts haben laut Polizei die Federführung übernommen. Allerdings können die Ermittlungen erst im vollen Umfang beginnen, wenn die schwierigen Bergungsarbeiten abgeschlossen sind.

«Unsere staatliche Bauaufsicht ist mit mehreren Baustelleninspektoren vor Ort, um die Einsatzkräfte bei der Ermittlung der Unfallursache zu unterstützen», erklärte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) am Montagnachmittag.

Am Montagmorgen war nach ersten Erkenntnissen ein Baugerüst in einen Fahrstuhlschacht gestürzt. Vier Arbeiter kamen nach Angaben der Feuerwehr ums Leben, einer wurde lebensgefährlich verletzt. Der Mann war noch am Montag in der Asklepios-Klinik St. Georg notoperiert worden. Sein Zustand ist angesichts multipler Verletzungen immer noch sehr kritisch, wie dpa aus informierten Kreisen erfuhr.

Bei drei der fünf Opfer handelt es sich nach Angaben der Polizei um Albaner. Die Personalien zweier Todesopfer und des Schwerstverletzten seien gesichert, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag der dpa. Bei den beiden anderen Todesopfern stehe die Feststellung der Personalien noch aus. Es gebe aber keine Hinweise, dass es sich um Bulgaren handele. Damit korrigiert die Polizei Angaben der Stadtentwicklungsbehörde, die am Montag entsprechendes mitgeteilte hatte.

Für die am Montag noch nicht mögliche Bergung des vierten Todesopfers unternahmen 25 Einsatzkräfte der Feuerwehr am Dienstag zunächst umfangreiche technische Sicherungsmaßnahmen. Einsatzkräfte arbeiteten sich danach an Seilen hängend mit schwerem Gerät wie Metallsägen allmählich in Richtung des Leichnams des Bauarbeiters vor, wie ein Feuerwehrsprecher berichtete. Der Mann war von Gerüstteilen begraben worden. «Aufgrund der hohen Eigengefährdung unserer vor Ort befindlichen Einsatzkräfte» wurde eine Fachfirma von speziellen Industriekletterern hinzugezogen, um die Unglücksstelle zu sichern und eine Bergung möglich zu machen, wie die Feuerwehr berichtete.

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